09.01.2013 Aufrufe

Untitled

Untitled

Untitled

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Mit den besten Grüßen und Wünschen<br />

49<br />

Dein Luis<br />

Friedrich A. Mainz, der frühere Direktor der «Tobis-Film», schrieb<br />

mir, sein Freund Emil Lustig, ebenfalls ein Film-Produzent, habe<br />

ihm in Paris mitgeteilt, Luis Trenker hätte ihm die Verlagsrechte<br />

der Memoiren der Eva Braun für einen Kaufpreis von 50 000<br />

Dollar angeboten. Aber die amerikanische Militärregierung für<br />

Deutschland und Österreich habe nach eingehender Untersuchung<br />

festgestellt, daß es sich um eine plumpe Fälschung und ein pornographisches<br />

Machwerk handelt.<br />

Noch schlimmer aber traf mich ein Brief, den mir Hans Steger,<br />

der Bergführer, mit dem ich viele Touren gemacht hatte, schrieb:<br />

Bozen, den 23. Juli 1948<br />

Liebe Leni! Bei uns haben die Veröffentlichungen des Herrn Trenker<br />

auch Wirbel gemacht. Vor längerer Zeit wollte der gleiche Herr<br />

Fotos von Dir haben, welche seinerzeit bei der Polentour mit Dir<br />

und Deinem seinerzeitigen Filmstab gemacht wurden. Trenker wollte<br />

sie für Veröffentlichungen in Amerika haben, kannst Dir denken,<br />

daß ich ihn abblitzen ließ, dies sage ich Dir bloß, daß Du siehst,<br />

daß er vor nichts sich scheut, den Leuten zu den Schwierigkeiten<br />

noch größere hinzuzufügen.<br />

Nie hätte ich Trenker solche Handlungen zugetraut. Nun mußte ich<br />

alles daransetzen, diese Fälschung auch gerichtlich aufzuklären. Das<br />

war von Königsfeld aus schwierig, ich mußte unbedingt wieder<br />

nach München.<br />

Über Nacht entstand eine neue Situation: die Währungsreform.<br />

Sie trat am 21. Juni 1948 in Kraft. Jeder Bürger, ganz gleich, wieviel<br />

Vermögen er auf den Bankkonten oder im Sparstrumpf besaß,<br />

auch wenn es Millionen waren, erhielt als Ersatz nur ein «Kopfgeld»<br />

von 40,- DM. Eine neue Ära der Wirtschaft begann. Allerdings<br />

nur für Menschen, die Werte wie Aktien, Immobilien und<br />

Waren besaßen, oder für solche, die eine Arbeit hatten. Für uns<br />

änderte die neue Situation wenig. Wir hatten vor der Währungsreform<br />

nichts und nachher auch nichts.<br />

Mit den 40,- DM Handgeld machte ich mich auf meine zweite<br />

Reise nach Bayern. Ein Lastwagen nahm mich wieder nach München<br />

mit. Meine Mutter und Hanni blieben in Königsfeld. Ich wun-

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!