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Aus Paris teilte mir François Poncet mit, daß die Suchaktion<br />

erfolglos war. Nun mußte ich aus dem vorhandenen Material eine<br />

neue Fassung schneiden, eine schwierige Aufgabe. Wichtige Komplexe<br />

fehlten, vor allem der in Spanien gefilmte Komplex der «Dürre»,<br />

was die Handlung des Films verflachte.<br />

Die Musikaufnahmen wurden Anfang November in Wien gemacht.<br />

Nach unserem Wunsch sollte Herbert von Karajan die Wiener<br />

Symphoniker dirigieren. Grundsätzlich war er auch bereit, aber<br />

seinen Honorarwünschen konnten wir nicht gerecht werden. Nun<br />

dirigierte Herbert Windt, der Komponist des Films. Seine Arbeit<br />

mit den Wiener Symphonikern ließ uns allen Kummer vergessen.<br />

Endlich «Tiefland»-Premiere<br />

Im Februar 1954 erlebte «Tiefland» nach einer beispiellosen, zwanzigjährigen<br />

Odyssee in Stuttgart im «E. M.-Theater» seine Uraufführung.<br />

Der «Allianz-Verleih» hatte alles aufgeboten, um der<br />

Premiere festlichen Glanz zu verleihen.<br />

Als sich der Saal verdunkelt hatte, setzte ich mich unerkannt auf<br />

einen Ecksitz, um als Zuschauerin zum ersten Mal meinen Film,<br />

losgelöst von allen Problemen seit seiner Entstehung, zu erleben.<br />

Während die ersten Aufnahmen vor meinen Augen abliefen, überfielen<br />

mich die Erinnerungen an die Leidensgeschichte dieses Films.<br />

Hatten sich die Opfer gelohnt? Würde er vor dem Publikum bestehen,<br />

und was würden die Kritiker sagen?<br />

Je länger der Film lief, desto größer wurden meine Zweifel. Ich<br />

spürte, Thema und Stil waren von der Zeit längst überholt. Aber<br />

dann gab es Aufnahmen von großer Ausdruckskraft, schwarz-weiß<br />

Effekte von graphischer Qualität. Meine Gefühle schwankten. Die<br />

Bildgestaltung erschien mir eindrucksvoll, auch die Musik, die Köpfe<br />

der Sarnthaler Bauern und das Spiel von Pedro, einem Naturtalent.<br />

Aber wenn ich mich auf der Leinwand sah, empfand ich Beklemmung.<br />

Kein Zweifel, ich war eine Fehlbesetzung. Wie habe ich<br />

mich nur so irren können? Ich selbst hatte die Rolle nicht spielen<br />

wollen und mich daher um Brigitte Horney und Hilde Krahl bemüht,<br />

leider vergeblich. Trotzdem hätte ich dieser Rolle mehr Leben<br />

geben können, wenn mich nicht Krankheiten und<br />

Schicksalsschläge so gebeutelt hätten.<br />

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