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II» sowie «Tiefland» zurückgegeben, was auch von seriösen Firmen<br />

wie «NET», «Janus-Films», «John G. Stratford» und einigen<br />

anderen respektiert wurde. Aber noch immer betreiben unseriöse<br />

Firmen diese Schwarzmarkt-Geschäfte weiter, keineswegs nur mit<br />

meinen, sondern ebenso mit anderen ausländischen Filmen, besonders<br />

solchen, die vor 1945 hergestellt wurden. Selbst die Anwälte<br />

in New York kannten sich nicht aus. Ich hatte mit verschiedenen<br />

verhandelt. Jeder gab eine andere Auskunft, bis ich keinen anderen<br />

Weg mehr sah, als mich in Washington in der Rechtsabteilung der<br />

«Library of Congress» selbst zu informieren.<br />

In allen Abteilungen fand ich Entgegenkommen, bis ich aber eine<br />

klare Antwort erhielt, mußte ich mich bis zum höchsten Chef der<br />

zuständigen Rechtsabteilung durchfragen. Zu meiner Überraschung<br />

war dies eine Frau, Mrs. Dorothy Schröder. Von ihr erhielt ich Rat<br />

und Hilfe. Als auf ihre Anweisung die in der «Library» archivierten<br />

Unterlagen durchgesehen wurden, entdeckte ich, daß ein gewisser<br />

Mr. Raymond Rohauer schon 1940 auf seinen Namen die Urheberrechte<br />

meiner beiden Olympiafilme eintragen ließ. Da erinnerte ich<br />

mich, daß mir Ernst Jäger vor Jahren aus Californien geschrieben<br />

hatte, ein Herr Rohauer führe in seinem Kino in Hollywood meine<br />

Filme vor und habe den «Triumph des Willens» über ein Jahr in<br />

einem Kino in San Francisco gezeigt. Die Vorstellungen seien immer<br />

ausverkauft gewesen. In der Tat fiel mir wieder ein, er hatte<br />

mich einmal mit Buster Keaton, dessen Filme er neu herausbrachte,<br />

in meiner Münchner Wohnung besucht, mir alle möglichen Märchen<br />

erzählt und versprochen, mir 50 Prozent seiner bisherigen<br />

Gewinne aus meinen Filmen zu zahlen. Ich erhielt nicht eine Mark,<br />

hörte auch nie wieder ein Wort von ihm. Seine Copyright-Eintragung<br />

für die Olympiafilme war glatter Betrug. Ein Anwalt der<br />

«Library» sagte mir, Mr. Rohauer sei wegen ähnlicher Delikte schon<br />

mehrmals verklagt worden.<br />

Ich hatte nicht das Geld, um in Amerika Urheberrechts-Prozesse<br />

zu führen, und daher keine andere Wahl, als es auf einem anderen<br />

Weg, den mir Mrs. Dorothy Schröder empfahl, zu versuchen. Ich<br />

sollte kleine Änderungen an meinen Filmen vornehmen, sie beispielsweise<br />

mit englischen Untertiteln versehen und ein neues Copyright<br />

beantragen. Hier lag eine Chance, aber sie bedeutete viel<br />

Arbeit und war sehr kostspielig. An fünf Filmen mußten Änderungen<br />

vorgenommen und neue Kopien hergestellt werden. Um die<br />

«Certification» für die neuen Copyrights zu erhalten, muß in der<br />

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