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Hurrikan «Fifi»<br />

Von New York flog ich mit Horst über Miami nach Honduras.<br />

Nach den turbulenten Tagen in Telluride freute ich mich unheimlich<br />

auf das Tauchen in Roatan. Erst nach mehreren Zwischenlandungen<br />

kamen wir auf der Insel an, waren aber auch da noch nicht am<br />

Ziel. Das «Spyglass Hill-Hotel» lag auf der entgegengesetzten Seite<br />

der Insel. Auf schlechten, kurvenreichen Straßen, durch hügeliges<br />

Gelände, erreichten wir schließlich abgekämpft unser Ziel. Die umständliche<br />

Reise hierher hatte sich gelohnt. Das kleine Hotel, nicht<br />

weit vom Meer, lag umgeben von einem Palmenwald auf einem<br />

Hügel, von den Besitzern Mr. Belveal und seiner Frau, die sich<br />

«Happy» nannte, wurden wir wie Freunde empfangen. Gespannt<br />

warteten wir auf unsere ersten Taucherlebnisse. Obgleich wir die<br />

einzigen Gäste waren, gab es einen Tauchlehrer und die ganz reizende<br />

Tauchlehrerin Janet, die schon einen Tag nach unserer Ankunft<br />

mit uns aufs Meer hinausfuhr. Das Wasser war kristallklar,<br />

und schon nach dem Abtauchen sah ich zum ersten Mal, unmittelbar<br />

vor uns, auf dem Sand unbeweglich einen großen Hai liegen,<br />

einen Engelhai — wie schon sein zärtlicher Name sagt, ein ungefährlicher<br />

Meeresbewohner. Er sah wunderschön aus und schwamm,<br />

als ich mich ihm näherte, langsam davon. Dann leitete uns Janet<br />

durch einen langen, stockdunklen Tunnel, durch den ich mich allein<br />

nicht gewagt hätte, bis Licht die Dunkelheit durchbrach. Ein überraschendes<br />

Schauspiel bot sich uns, Tausende silbriger Fische<br />

schwammen in dem von Lichtstrahlen durchleuchteten Wasser. Wir<br />

befanden uns in einer großen Grotte, die sich wie ein Dom über uns<br />

wölbte — rings um uns dunkle Korallenwände und über uns eine<br />

aus Blau, Grün und Silber schimmernde Decke. Ein überwältigender<br />

Anblick.<br />

Als Janet uns am nächsten Tag ein anderes Wunder unter Wasser<br />

zeigen wollte, konnten wir nicht hinausfahren. Das Meer war zu<br />

bewegt, der Wind war so stark, daß er uns fast umriß. Dee, unser<br />

Hausherr, wußte aus dem Radio, ein Hurrikan war angesagt. Ich<br />

dachte mir dabei nichts Schlimmes, denn noch nie hatte ich einen<br />

Hurrikan miterlebt. Durch die Scheiben sah ich, wie sich die Palmen<br />

bogen und Blätter durch die Luft wirbelten. Ich lief hinaus, um<br />

meine Leica für Bilder in dem aufkommenden Sturm zu holen, kam<br />

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