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Als ich Horst dies alles erzählte, hielt er mich für wahnsinnig,<br />

aber je mehr er mir diese unsinnige Idee ausreden wollte, um so<br />

beharrlicher widersprach ich ihm. Ich vertraute auf eine letzte Chance,<br />

in diesem Winkel der Welt doch noch etwas Besonderes zu<br />

entdecken. Jetzt war ich nur wenige hundert Kilometer von diesen<br />

Eingeborenen entfernt, später würden es Tausende sein, fraglich<br />

war es, ob ich überhaupt noch einmal auf eine Afrika-Expedition<br />

gehen würde.<br />

Wir besprachen diese Fahrt ins Ungewisse mit Mohamed. Er<br />

war nicht abgeneigt, sagte aber mit Blick auf unseren knappen<br />

Benzinvorrat, es wäre aussichtslos, in dieser Gegend Sprit zu bekommen.<br />

Auch hatten wir keinerlei Anhaltspunkte für die Reiseroute.<br />

Ich wußte nur, die «Südost-Nuba», so wurde dieser Stamm<br />

von Wissenschaftlern genannt, lebten an die 200 Kilometer östlich<br />

der Nuba-Berge. Jetzt erinnerte ich mich auch, den Namen Kau in<br />

Verbindung mit diesem Stamm gehört zu haben, konnte ihn aber<br />

auf keiner unserer Karten finden. Das einzige, was ich einmal auf<br />

irgendeinem Foto gesehen zu haben glaubte, war, daß Kau von<br />

felsigen Bergen umgeben war. Ich wollte den Versuch wagen.<br />

Wir rationierten unser Benzin bis auf eine Gallone genau und<br />

ließen einen Teil für die Rückfahrt von Tadoro nach Kadugli in<br />

unserem Lager zurück. Nach Mohameds Berechnungen durften wir<br />

uns in keinem Fall mehr als 250 Kilometer von Tadoro entfernen.<br />

Um im Notfall Hilfe herbeizuholen, beschlossen wir, Natu und<br />

Alipo, zwei gute Läufer, mitzunehmen. Keine Frage, das Risiko<br />

war groß, die Aussicht auf Erfolg gering. Und trotzdem — ich<br />

handelte wie unter einem Zwang.<br />

Die Fahrt nach Kau<br />

Bei glühender Hitze fuhren wir los. Ich saß neben Mohamed, Horst<br />

und die beiden Nuba rückwärts bei unserem Gepäck. Wir fuhren<br />

nach dem Kompaß strikt Richtung Osten. Um die Hitze zu ertragen,<br />

hatte ich mir nasse Tücher um Kopf und Oberkörper gewikkelt.<br />

Wenn wir über harte Bodenwellen und Schlaglöcher fuhren,<br />

krachte der alte Wagen in allen Fugen, bei jedem Stoß zitterte ich,<br />

er würde auseinanderbrechen. Bei Sonnenuntergang erreichten wir<br />

Talodi, den einzigen Ort, der uns noch bekannt war. Hier hofften<br />

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