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nung genau schätzen, die richtige Blende wählen, und dies oft im<br />

Bruchteil einer Sekunde. Es gibt Erlebnisse unter Wasser, die man<br />

nur einmal hat, und nicht immer ist man in solchen Augenblicken<br />

mit der Kamera schußbereit.<br />

Die Suche nach geeigneten Motiven war manchmal ein Abenteuer<br />

für sich. Oft steckten Barsche und Muränen in dicht bewachsenen<br />

Höhlen, in der Dunkelheit kaum zu entdecken, und wenn ich<br />

fotografierte, konnte ich nicht gleichzeitig mit dem Scheinwerfer<br />

leuchten. Oft stand ich vor der Wahl, Scheinwerfer oder Kamera<br />

mitnehmen, und jedesmal erschien mir der Tauchgang zu kurz. Die<br />

Zeit unter Wasser verging wie im Flug, da es immer Neues zu<br />

entdecken gab: Bizarre Seesterne, Nacktschnecken, Krabben und<br />

Muscheln. Das Wichtigste allerdings, was ich entdeckte, war eine<br />

«Nikon-Spiegelreflex-Kamera» die mir John Schultz, der Tauchmeister<br />

des «Current-Club» zeigte. Als er mich das erste Mal durch<br />

den Sucher sehen ließ, war ich begeistert. Noch nie hatte ich unter<br />

Wasser durch eine Kamera so gut das Motiv sehen können. Nicht<br />

nur die Schärfe, die leicht einzustellen war, sondern vor allem der<br />

exakte Bildausschnitt war es, der entscheidend ist. Sofort beschloß<br />

ich, mir diese Kamera und das dazu passende Unterwassergehäuse<br />

zu besorgen, was nicht ganz einfach war, da die Herstellerfirma<br />

«Oceanic» ihren Sitz in Californien hat. Ich telefonierte noch am<br />

selben Tag mit ihr und bestellte mir das Gehäuse. Die Lieferung<br />

sollte ins «Westbury-Hotel» erfolgen. Wir hatten ohnehin vor, unser<br />

Tauchen in der Karibik durch einen Besuch der Olympischen<br />

Spiele in Montreal zu unterbrechen, so konnte ich beim Rückflug<br />

über New York das «Oceanic»-Gehäuse im Hotel abholen und mir<br />

gleichzeitig dort die Nikon-Spiegelreflex kaufen. Ich freute mich<br />

darauf wie ein Kind auf Weihnachten.<br />

Olympia in Montreal<br />

Es war die erste Olympiade, wenn ich von den Olympischen Winterspielen<br />

von 1928 in St. Moritz absehe, die ich als Zuschauerin<br />

erlebte. Als Inhaberin des Olympischen Diploms war ich als Ehrengast<br />

nach Montreal eingeladen. Die Kamera hatte ich mitgenommen<br />

— ein herrliches Gefühl, ohne Zwang fotografieren zu können.<br />

Die Tage, die ich in Montreal verlebte, sind unvergeßlich. Für<br />

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