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vor — einen olympischen Traum im Schnee. Eine Aufgabe, die<br />

mich mit Begeisterung erfüllte. Mit den Autoren des Drehbuchs<br />

Harald Reinl und Joachim Bartsch arbeitete ich in dem kleinen<br />

Berghaus oberhalb Kitzbühels. Ich hatte mich verpflichtet, die Hälfte<br />

des Drehbuchs bis Ende Januar 1953 fertigzustellen.<br />

Wir schafften es auch. Pünktlich lieferte ich die Arbeit ab. Herr<br />

Tischendorf war so beeindruckt, daß ich den Auftrag erhielt, mit<br />

den Vorbereitungsarbeiten zu beginnen. Vor allem mußte versucht<br />

werden, die Kosten zu begrenzen, da der Film sonst in Deutschland<br />

nicht zu finanzieren war. Als Aufnahmeplätze waren Garmisch,<br />

Kitzbühel und Arlberg vorgesehen sowie Cervinia, wo man<br />

noch in den Sommermonaten Skiaufnahmen machen konnte.<br />

Das Hauptrisiko bei diesem Film war das Wetter. Darauf hatte<br />

ich auch schon im Drehbuch Rücksicht genommen, indem die<br />

Massenabfahrten im Schneesturm aufgenommen werden sollten.<br />

Ferner beabsichtigte ich, die Atelierbauten im Freien, in Lech am<br />

Arlberg, zu erstellen, dann könnte auch bei Schlechtwetterperioden<br />

gearbeitet werden.<br />

Die weltbesten Rennläufer aller Skinationen sollten für den Film<br />

verpflichtet werden. Der «Amateurparagraph» setzte die Genehmigung<br />

durch das internationale Olympische Komitee voraus. Wir<br />

erhielten sie unter der Bedingung, daß den Sportlern nur die Spesen<br />

bezahlt würden.<br />

In Kitzbühel und Garmisch machten wir bei der Internationalen<br />

Sportwoche Probeaufnahmen von geeigneten Skifahrern, unter ihnen<br />

die bekannten Abfahrtsläufer Molterer und Spieß, die auch<br />

Rollen bekommen sollten. Die männliche Hauptrolle sollte der Norweger<br />

Marius Erikson übernehmen, sein Bruder Stein, damals einer<br />

der besten Skifahrer der Welt, eine weitere. Bogners hatten sie mir<br />

empfohlen, sie waren mit ihnen befreundet. Auch waren Maria und<br />

Willi Bogner bereit, den Film durch die Einkleidung der mitwirkenden<br />

Läufer und Läuferinnen zu unterstützen. Es entwickelte sich<br />

alles erstaunlich günstig. Während der Probeaufnahmen in Garmisch<br />

begrüßte mich sogar der Bundeswirtschaftsminister Ludwig Erhard<br />

und wünschte mir Glück zu meinem ersten Film nach dem Krieg.<br />

Nicht überall brachte man mir ein solches Wohlwollen entgegen.<br />

Ich erinnere mich an eine peinliche Situation in St. Anton, wo ich<br />

das von Hannes Schneider geleitete Kandahar-Rennen besuchte,<br />

um dort einige Rennläufer für unseren Film zu verpflichten. Mein<br />

früherer Mann, der sich in der Zwischenzeit als Produktionsleiter<br />

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