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Neuer Anfang<br />

Schon einen Tag nach meiner Abreise war ich in Innsbruck, um den<br />

von der österreichischen Regierung ernannten Treuhänder, Herrn<br />

Würtele, zu treffen. Es ging in der Hauptsache um meinen «Tiefland»-Film,<br />

der noch immer nicht an Österreich ausgeliefert wurde.<br />

Ich stellte mir vor, daß er durch die «Iris-Film» fertiggestellt werden<br />

könnte. Es wäre ein guter Start und eine Chance für die Realisierung<br />

der «Roten Teufel».<br />

Der Beamte der Tiroler Landesregierung machte auf mich einen<br />

guten Eindruck. Er hatte schon mit dem österreichischen Außenminister,<br />

Dr. Karl Gruber, eingehend gesprochen, der seine Unterstützung<br />

zusicherte. Der Minister erhoffe sich von der Einschaltung<br />

des österreichischen Gesandten in Paris einen Erfolg. Nach einer<br />

Antwort sollte Herr Würtele in Paris die Überführung des Filmmaterials<br />

persönlich übernehmen.<br />

Am liebsten wäre ich selbst nach Paris gefahren, denn Herr<br />

Würtele sprach kein Wort französisch. Aber ein Visum war für<br />

mich aussichtslos. Da fiel mir mein neuer Geschäftspartner ein.<br />

Gramazio war nicht nur österreichischer Generalkonsul, er sprach<br />

auch perfekt französisch. Zwar war er sehr beschäftigt, aber die<br />

Freigabe meiner Filme wäre ja auch für die «Iris-Film» außerordentlich<br />

wertvoll gewesen. Ich unterbreitete ihm schriftlich meinen<br />

Wunsch. Umgehend kam telegrafische Antwort:<br />

«Bin bereit zu fahren, um mich für Ihre Angelegenheit zu schlagen.»<br />

Das war mehr, als ich erwartet hatte.<br />

In Thiersee, einem kleinen Ort in der Nähe von Kufstein, sollten<br />

sich in einem neu erbauten Filmatelier meine Vorführmaschinen,<br />

Schneidetische und ein Teil meiner Apparaturen befinden, allerdings<br />

noch immer beschlagnahmt. Ausgerechnet hatten die Franzosen<br />

für diese Geräte Schneebergers als Treuhänder eingesetzt. Über<br />

Herrn Würtele, meinen neuen Treuhänder in Österreich, wollte ich<br />

versuchen, meine Geräte zurückzuerhalten.<br />

Während ich in der Hoffnung lebte, bald wieder arbeiten zu können,<br />

kamen aus Innsbruck und Paris nur unerfreuliche Nachrichten.<br />

Professor Gramazio war mit Herrn Würtele nach Paris gefahren,<br />

aber ihre tagelangen Bemühungen, eine Aufhebung der Beschlag-<br />

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