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So gut es ging, versuchte ich über diesen neuen Schlag hinwegzukommen,<br />

aber leicht war es nicht. Wie ein Film lief in solchen<br />

Augenblicken mein Leben nach Kriegsende vor mir ab, und ich<br />

wünschte, wie schon früher sooft, mich irgendwohin zurückziehen<br />

und vergessen zu können.<br />

Ich erhielt das vereinbarte Honorar und ebenso alle meine Auslagen,<br />

aber trösten konnte mich dies nicht. Der Schock und die Enttäuschung<br />

waren zu groß. Mary Smith und Bill Garrett trennten<br />

sich von mir als Freunde.<br />

Die «Library of Congress» entschädigte mich etwas für diesen<br />

Verlust. Hier fand ich für die Eintragung meiner neuen «Copyrights»<br />

jede Unterstützung. Die fünf neuen Kopien, die ich anfertigen<br />

ließ, waren eingetroffen, und so hatte ich nur noch die diversen<br />

Anträge auszufüllen und die fälligen Gebühren zu entrichten. Auf<br />

dem Flug nach New York hatte ich die Urkunden-Dokumente schon<br />

in Händen. Nun hoffte ich den illegalen Handel mit meinen Filmen<br />

auf dem Schwarzen Markt in den USA stoppen zu können.<br />

Wie immer wohnte ich wieder im «Westbury», in dem ich mich<br />

schon heimisch fühlte. Meine erste Verabredung war ein Lunch mit<br />

Frances Lindley. Es war immer ein Vergnügen, mit dieser geschäftlich<br />

klugen Lady, die meinen amerikanischen Verleger Harper &<br />

Row vertrat, zusammenzutreffen. Ich bewunderte ihre Tüchtigkeit<br />

und schätzte ihre Ratschläge. Da wir auf künstlerischem Gebiet<br />

einen ähnlichen Geschmack hatten, gab es zwischen uns auch keine<br />

Probleme. Nun brauchte ich nur noch für den neuen Bildband die<br />

Zustimmung meines englischen Verlegers Sir William Collins. Nach<br />

dem Abschied von meinen amerikanischen und deutschen Freunden<br />

flog ich nach London.<br />

Hier erwartete mich etwas Besonderes. Mr. Buxton, Chef der<br />

«Survival Anglia-Film», einer der bemerkenswertesten Männer der<br />

englischen Filmindustrie, hatte mich eingeladen, um mit mir über<br />

das Nuba-Filmmaterial, das ihn sehr interessierte, zu sprechen. Seine<br />

aristokratische Erscheinung hatte eher den Anschein eines<br />

Rennstallbesitzers als den eines Filmproduzenten. Das täuschte.<br />

Mr. Buxton war ein gründlicher Kenner der gesamten Filmbranche,<br />

und die Dokumentarfilme, die in seiner Firma hergestellt wurden,<br />

gehörten zu den besten in der Welt. Ich erhielt Gelegenheit, einige<br />

zu sehen, und lernte Alan Root, einen seiner Regisseure, der hauptsächlich<br />

in Afrika arbeitete und gerade aus Kenia kam, kennen.<br />

Seine Filme über die Tierwelt und über die Eingeborenen waren<br />

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