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Abwesenheit zum ersten Mal wieder hier gewesen und habe einen<br />

Film machen wollen. Er mußte aber abreisen, da er keine Aufenthaltsgenehmigung<br />

erhielt. Ärgerlich war, was uns Jabor noch von<br />

Faris berichtete: Er solle den Nuba in Nyaro erzählt haben, ich<br />

hätte in Kau 80 Pfund für einen Tanz der Mädchen gezahlt, und<br />

ebenso in Kau: ich hätte in Nyaro 80 Pfund für einen Nyertun-<br />

Tanz bezahlt. Solche Behauptungen machten mich sprachlos. Gerade<br />

ich hatte erfahren, wie sehr man sich alles verdirbt, wenn<br />

Eingeborene für ihre Bereitschaft, sich fotografieren zu lassen, Geld<br />

bekommen. Abgesehen davon, daß solche Aufnahmen meist gestellt<br />

aussehen, wollen alle, auch wenn sie sich nicht im Bild befinden,<br />

bezahlt werden und verlangen für weitere Aufnahmen immer<br />

mehr. Darum mußten wir oft wochenlang warten, bis wir zu unseren<br />

Bildern kamen. Anstelle von Geld schenkten wir den Nuba Öl,<br />

das in Kau nicht billig war. Ebenso hatten wir durch die Behandlung<br />

ihrer Kranken im Laufe der Zeit Freunde gewonnen, die uns<br />

das Fotografieren und Filmen erlaubten. Nur in seltenen Ausnahmefällen,<br />

wenn wir kein Öl mehr hatten, haben wir auch etwas<br />

gezahlt, aber nie mehr als maximal ein Pfund. Sollte es wahr sein,<br />

was Jabor uns von Faris erzählte, und es gab kaum einen Grund,<br />

daran zu zweifeln, weil Dr. Sadig es bestätigte, so entsprang das<br />

einem Vergeltungsdrang von James Faris, der den sensationellen<br />

Erfolg meiner Nuba-Bildbände in Amerika miterlebt hatte, während<br />

seine hervorragende wissenschaftliche Arbeit über die Südost-Nuba,<br />

die in England in einem kleinen Buch mit dem Titel «Nuba Personal-Art»<br />

herauskam, nicht so bekannt wurde, obwohl sie es verdient<br />

hätte. Daß er mir nicht freundlich gesinnt war, hatte ich schon<br />

seiner Kritik meines Bildbandes aus der «Newsweek» entnommen.<br />

Als ich vor zwei Jahren in Kau war, hatte ich James Faris eine<br />

Freude bereiten wollen, ich fotografierte «seine» Nuba, mit denen<br />

er früher gearbeitet hatte, wie sie in seinem Buch ihre Aufnahmen<br />

betrachten. Diese Fotos wollte ich ihm schicken. Als ich seine<br />

Meinung über meine Arbeit kennengelernt hatte, unterließ ich es.<br />

Ich erfuhr auch, daß ein Schweizer, den sie «Woswos» nannten,<br />

sich in Fungor aufhielt und oft mit Faris zusammen gesehen wurde.<br />

Das konnte nur Oswald Iten sein. Noch konnte ich nicht ahnen,<br />

was für Lügen dieser junge Student über mich verbreiten würde.<br />

Als wir ihn in Fungor besuchen wollten, um in einem Gespräch<br />

eventuelle Mißverständnisse aufzuklären, sagte uns der Omda,<br />

«Woswos» sei von der Polizei abgeholt worden. Das klang alles<br />

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