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Kriegsende in Deutschland über mich gemacht wurde. Die Arbeit<br />

mit Herrn Schindler war angenehm. Er war nicht an sensationellen<br />

Enthüllungen interessiert, sondern an meiner Arbeit als Regisseurin.<br />

Wenige Tage danach interviewte mich Dr. Wolfgang Ebert für die<br />

Sendung «Aspekte». Die Redaktion interessierte sich für «Die Nuba<br />

von Kau», die von List auf der Frankfurter Buchmesse als Neuerscheinung<br />

herausgestellt werden sollten. Dieses Buch war ein noch<br />

größerer Erfolg als «Die Nuba». Alle seine Verleger waren mehr als<br />

zufrieden. Vor allem Sir William Collins, der in diesen Bildband<br />

verliebt war und mich im Anschluß an die Buchmesse nach London<br />

einlud. Es war meine letzte Begegnung mit ihm, denn nur wenige<br />

Tage vor meiner Ankunft in London starb er. Sein plötzlicher, unerwarteter<br />

Tod war nicht nur für mich, sondern für den ganzen<br />

Verlag und seine Autoren ein großer Verlust. Männer wie er sind in<br />

der internationalen Verlagswelt nur noch selten anzutreffen.<br />

Robert Knittel, Chef-Editor des Verlags, Sohn des einst so erfolgreichen<br />

Schweizer Schriftstellers John Knittel, übernahm das<br />

Buch. Von seiner Frau, der Schriftstellerin Luise Rainer, wurde mir<br />

in ihrem Londoner Heim ein festlicher Empfang bereitet. Zu den<br />

Gästen zählten auch Joy Adamson, die durch ihre Bücher und<br />

Filme über die Löwin «Elsa» weltbekannt wurde, und Mirella<br />

Ricciardi, eine Künstlerin, die ich sehr verehre. Sie ist Fotografin,<br />

lebte in Paris und Kenia und brachte nach jahrelanger Arbeit unerhörte<br />

Aufnahmen von den Masai zurück, die besten, die ich jemals<br />

gesehen habe. Ihr Bildband mit diesen Fotos ist einzigartig. Als ich<br />

nach dem Dinner zum ersten Mal meine Unterwasseraufnahmen<br />

zeigte, die Staunen erregten, umarmte sie mich stürmisch. Aus dieser<br />

Begegnung entstand eine Freundschaft, die Jahre später durch<br />

ein Mißverständnis zerbrach. Der amerikanische Verlag «Crown<br />

Publishers» hatte für meinen letzten Bildband, der unter dem Titel<br />

«Mein Afrika» erschien, ohne mich zu verständigen, den Titel<br />

«Vanishing Africa» gewählt. So hieß Mirella Ricciardis Afrikabuch,<br />

das Collins in England schon vor einigen Jahren herausgebracht<br />

hatte. Als ich mein erstes Buch aus New York erhielt, war ich<br />

zutiefst erschrocken, es hatte tatsächlich Mirellas Titel. Ich war<br />

fassungslos wie die arme Mirella. Die Bücher waren gedruckt, und<br />

es konnte nichts mehr geändert werden. Das Unfaßbare an dieser<br />

Affäre aber war, daß Collins selbst dem amerikanischen Verlag Mirellas<br />

Titel empfohlen hatte. Obwohl Bob Knittel Mirella sofort<br />

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