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sondern die jahrelange, mühselige Wiederbeschaffung des Materials,<br />

die Honorare für elf Anwälte in Paris, Innsbruck, Wien und<br />

München, die Gehälter von drei Treuhändern und die komplizierten<br />

Verhältnisse einer Co-Produktion in damaliger Zeit. Was mir<br />

verblieb, hatte ich in «Die roten Teufel» investiert. Aber ich brauchte<br />

nicht mehr meine Wohnung zu vermieten, hatte ein Auto, ein wenig<br />

Garderobe und, was wertvoller als alles ist, einige Freunde.<br />

Einer von ihnen war Waldi Traut, mein früherer Produktionsleiter,<br />

der schon 1931 bei meiner ersten eigenen Produktion «Das<br />

blaue Licht» angefangen hatte und nun eine eigene Herstellungsgruppe<br />

bei Ilse Kubaschewskis «Gloria-Film» besaß. Ferner Friedrich<br />

A. Mainz, der so erfolgreiche Filme wie «Canaris» und «Des<br />

Teufels General» hergestellt hatte, Dr. Arnold und mein Anwalt<br />

Dr. Hans Weber, der mir als juristischer Berater unschätzbare Dienste<br />

erwies. Auch Helge Pawlinin, der deutsche Cocteau, wie ich ihn<br />

nannte, der wie dieser auf vielen Gebieten der Kunst sehr begabt<br />

war. Er wohnte nur wenige Minuten von mir entfernt, und so<br />

waren wir viel beisammen. Unvergeßlich sind für mich seine Inszenierungen<br />

in den «Münchner Kammerspielen», die «Goyeska» und<br />

der «Student von Prag», mit Harald Kreutzberg. Seine Inszenierung<br />

von Werner Egks «Abraxas»-Ballett im Münchner Prinzregententheater<br />

war ein Ereignis.<br />

Ohne einige meiner Mitarbeiter und meine Freunde in den USA,<br />

vor allem aber meine Hanni, hätte ich diese Krisenjahre kaum durchstehen<br />

können. Und nicht zu vergessen Peter Jacob, mein früherer<br />

Mann. Er tat, nachdem er einsah, daß unsere Ehe zerbrach, alles,<br />

um meiner Mutter und mir das Leben erträglicher zu machen. Auf<br />

seine Hilfe konnte ich immer rechnen, auch, als er eine neue Ehe<br />

einging. Einige Jahre nach unserer Trennung heiratete er die Schauspielerin<br />

Ellen Schwiers. Wir blieben Freunde.<br />

Filmthemen<br />

Entgegen der Prophezeiung von Herrn Tischendorf, ich würde nie<br />

wieder in meinem Beruf arbeiten können, war es mir unmöglich,<br />

mich mit etwas anderem zu beschäftigen als mit dem Film. Ein<br />

Vortrag des Atomphysikers Professor Dr. Hahn über Atomkraft<br />

und Hiroshima hatte mich so nachdenklich gemacht, daß es mich<br />

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