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«Natürlich. Wir werden Ihnen geeignete Fahrzeuge zur Verfügung<br />

stellen, und Sie brauchen nur zu sagen, wohin Sie reisen möchten.»<br />

Meine Erregung unterdrückend, fragte ich: «Kann ich auch<br />

wieder in die Nuba-Berge fahren?»<br />

«Warum denn nicht?»<br />

Ich sprang vor Freude auf und sagte: «You are wonderful.»<br />

Das veränderte Paradies<br />

Kurz vor Weihnachten war es soweit. Wir verließen Khartum.<br />

Ursula Weistroffer, die meine Nuba kennenlernen wollte, begleitete<br />

uns, allerdings nur für zwei Wochen. Wie immer meldeten wir uns<br />

zuerst in El Obeid bei dem dortigen Gouverneur. Er allein hatte zu<br />

entscheiden, ob in den Nuba-Bergen Aufnahmen gemacht werden<br />

durften.<br />

Bangen Herzens stand ich vor Sayed Mohamed Abbas Faghir,<br />

dem Gouverneur von Kordofan. Staunend hörte ich ihn sagen: «Miss<br />

Leni, ich weiß, wieviel Ihnen an Ihren Nuba-Freunden liegt. Ich<br />

möchte, daß Sie dieses Mal in den Nuba-Bergen die schönste Zeit<br />

Ihres Lebens verbringen.» Und in der Tat, das waren nicht nur<br />

Worte, er ließ mir jede nur erdenkliche Hilfe zukommen.<br />

Ich machte auf dem Markt von El Obeid noch Einkäufe, wobei<br />

ich schon an die Einrichtung meines Nuba-Hauses dachte, und erwarb<br />

zu Horsts Schrecken einen großen alten Holztisch, einen<br />

Schrank und einige Hocker, dazu Strohteppiche, Holzbretter, Bambusstangen<br />

und für die Nuba einen ganzen Sack voll Zucker. Um all<br />

das befördern zu können, mußten wir noch einen kleinen Lastwagen<br />

mieten.<br />

Schon dreimal hatte ich die Weihnachtsfeiertage bei den Nuba<br />

verlebt, und deshalb wollte ich auch diesmal noch vor Heiligabend<br />

in Tadoro sein. Kadugli hatten wir schon hinter uns gelassen. Wir<br />

waren noch ungefähr fünfzig Kilometer von meinem Lagerplatz<br />

entfernt, da kamen bereits die ersten Nuba aus den Feldern zu<br />

unseren Wagen gelaufen. Ich kannte keinen von ihnen, aber als sie<br />

mich sahen, riefen sie, neben dem Wagen herlaufend, in einem fort:<br />

«Leni, Leni.»<br />

Da stand er, mein Baum mit der riesigen Krone, das vierte Mal,<br />

daß ich ihn wiedersah. Und wie früher waren wir bald von den<br />

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