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erstarrt standen wir da. Das Schiff vor uns — und im letzten<br />

Augenblick sollte alles scheitern? Ich brach in Tränen aus, in lautes<br />

Weinen. Da erbarmte sich der Kapitän. Er ließ den Anhänger abkoppeln<br />

und einige Kisten vom Landrover herunternehmen. Dann<br />

ging es los. Wohl zwanzig Mann waren damit beschäftigt, das Fahrzeug<br />

mit Hilfe eines Ladenetzes vorsichtig hochzuziehen. Eine große<br />

Menschenmenge, die das Manöver beobachtete, umringte uns.<br />

Werden die alten Seile halten — wird der Landrover herunterstürzen?<br />

Trotz meiner Erregung griff ich nach unserer Super-8 und<br />

filmte die Szene. Durch die Linse sah ich den im Netz schräg<br />

hängenden Wagen langsam durch die Luft schaukeln.<br />

«Lieber Gott», betete ich, «laß den Wagen nicht abstürzen.» Es<br />

ging gut — ohne Schaden setzte der Kran den Landrover auf das<br />

Schiffsdeck. Todmüde wankten wir in unsere Kajüten.<br />

Die Sudan-Expedition 1968/69<br />

Das Meer war stürmisch und kalt die Luft. Wir hatten fünf Tage<br />

Zeit, uns auszuschlafen. Horst habe ich auf dem Schiff kaum gesehen,<br />

er war seekrank und hatte die Kabine fast nie verlassen. Bei<br />

strahlendem Sonnenwetter näherten wir uns Ägypten. Ich war voller<br />

Unruhe und konnte es wegen der fehlenden Genehmigung für<br />

den Wagen nicht genießen.<br />

Bevor wir in Alexandria das Schiff verlassen konnten, stürzten<br />

sich ägyptische Händler mit ohrenbetäubendem Geschrei auf uns<br />

und boten ihre Waren an, silberne Armreifen, Ketten und Lederwaren.<br />

Vor allem wollten sie uns mehrere mindestens eineinhalb Meter<br />

große ausgestopfte Kamele verkaufen, auf denen man richtig<br />

sitzen konnte. Während Horst vergeblich versuchte, den Händlern<br />

klarzumachen, daß wir für die Kamele keinen Platz hatten, sahen<br />

wir zu unserem Entsetzen, daß einige von ihnen auf den völlig<br />

überladenen Wagen kletterten und dort drei große Kamele befestigen<br />

wollten. Es machte große Mühe, uns von den Kamelen zu<br />

befreien.<br />

Ehe wir nach Kairo fahren konnten, mußten erst noch die Zollformalitäten<br />

erledigt werden. Nach einigen Stunden war es geschafft.<br />

Da es inzwischen dunkel geworden war, übernachteten wir vor<br />

Kairo in einem Hotel, bedauerlicherweise waren wir in ein Luxus-<br />

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