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Nuba umringt und wurden stürmisch begrüßt mit Händeschütteln,<br />

Umarmungen, Lachen und immer wieder Lachen, als kehrte ein lang<br />

entbehrtes Familienmitglied zurück und würde nun von allen in die<br />

Arme geschlossen.<br />

Als erstes erfuhr ich, Natu hatte schon ein Haus für mich gebaut,<br />

das er mir stolz zeigte. Ursula Weistroffer und Horst waren sprachlos.<br />

Die Nuba trugen unsere Gepäckstücke zum Haus hinauf. Nicht<br />

alles konnte untergebracht werden, und so beschlossen sie, eigens<br />

dafür Strohhütten zu bauen. Sie machten wohlüberlegte Vorschläge<br />

und hatten sich schon die Besorgung des Materials ausgedacht.<br />

Das ganze Dorf beteiligte sich an diesem Rakoba-Bau, für das Holzstämme,<br />

Durastengel, Stroh und Baumrinden benötigt wurden.<br />

Beinahe hätten wir über der angestrengten Arbeit das Weihnachtsfest<br />

vergessen. Es ging schon auf Mitternacht, als wir unseren<br />

künstlichen Weihnachtsbaum auseinanderfalteten, ihn behängten und<br />

einige Kerzen ansteckten. Dann luden wir unsere Nuba-Freunde<br />

ein. Die Kinder beschenkten wir mit ihren geliebten Bonbons, die<br />

älteren Leute mit Tabak, für die Mädchen und Frauen gab es Perlen,<br />

und die jungen Männer waren hingerissen von den schönen<br />

Tüchern, die ich in genügend großer Anzahl mitgebracht hatte. Der<br />

Höhepunkt unseres Weihnachtsfestes aber war eine Überraschung<br />

von Horst, die Einweihung einer Dusche. Noch im allerletzten Augenblick<br />

hatte er alles besorgt, woraus man eine Dusche basteln<br />

kann: Ein Schlauch mit Duschkopf, in einem Plastikkanister befestigt,<br />

der mit einem Seil, das über eine Rolle lief, an einem Baum<br />

hochgezogen wurde. Noch in der Weihnachtsnacht probierten wir<br />

die Dusche im Schein einer Taschenlampe aus. Es war ein unbeschreibliches<br />

Gefühl, sich von dem Staub befreien zu können. Den<br />

größten Spaß erlebten wir mit den Kindern. Zuerst waren sie ängstlich,<br />

aber sobald es einige der kleinen Knirpse riskiert hatten, wollten<br />

sie alle geduscht werden und schrien dabei vor Vergnügen.<br />

Dann wurden die Wünschelruten ausprobiert. Wir gaben es bald<br />

wieder auf, da die Ruten zu oft ausschlugen und es unmöglich<br />

gewesen wäre, an so vielen Stellen zu graben. Die Nuba hatten das<br />

Graben eingestellt, nachdem sich Alipo in dem zehn Meter tiefen<br />

Loch einen Beinbruch zugezogen hatte, der zum Glück wieder geheilt<br />

war. Ich sah nur eine Lösung, der Wasserknappheit abzuhelfen:<br />

den Bau eines richtigen Brunnens.<br />

Horst hatte sich unwahrscheinlich bewährt. Fleißig, ruhig und<br />

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