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Abgelehnt<br />

Es war diesmal nicht so einfach, mich wieder an das Leben in<br />

München zu gewöhnen. Große Sorgen machte mir meine Mutter, sie<br />

wurde immer schwächer. Auch erwarteten mich dort fast nur unerfreuliche<br />

Dinge, mit denen ich mich nun zu beschäftigen hatte. Dazu<br />

kam, daß das Geld immer knapper wurde.<br />

Mit Ungeduld wartete ich auf Nachrichten aus Spanien. Endlich<br />

kam der ersehnte Brief von Señor Rodino. Sämtliche Exposés,<br />

schrieb er, wurden — ausgenommen die des Dokumentarfilms —<br />

abgelehnt. Die Gründe: «Größte Zensurbedenken, ganz besonders<br />

in religiöser Hinsicht — zu sehr mit dunkelsten Schattenseiten<br />

beladen — nicht für die spanische Mentalität geeignet». Sein Kommentar<br />

zu dem Exposé «Tanz mit dem Tod» war noch extremer.<br />

«Ein herrliches Thema», schrieb er, «einfach wunderbar. Leider Gottes<br />

aber absolut unmöglich für Spanien.» Die Zensur würde den<br />

Film nie genehmigen. Was den Dokumentarfilm betrifft, gäbe es<br />

keine Zensurprobleme, aber diese Sache schleppte sich sehr in die<br />

Länge, und «es wäre notwendig, daß Sie persönlich bei diesen Verhandlungen<br />

dabei wären.»<br />

Ich war so bitter enttäuscht, daß ich jede Lust verlor, mich weiter<br />

mit spanischen Filmprojekten zu befassen. Was hatte man mir<br />

alles versprochen, und mit welcher Hingabe hatte ich an diesen<br />

Themen gearbeitet! Nun liegen sie seit jener Zeit unberührt in meinem<br />

Archiv.<br />

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