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Nuba und die Zerstörung ihrer Werte wären durch meine Bilder ausgelöst<br />

worden, ist eine Lüge. Vielmehr hatte Iten schon 1974, ein<br />

ganzes Jahr bevor auch nur ein einziges meiner Kau-Fotos veröffentlicht<br />

wurde, seinen mit Bildern groß aufgemachten Bericht über die<br />

Nuba von Kau oder, wie die Wissenschaftler sie nennen, die Südost-<br />

Nuba, in der «Zürcher Zeitung» herausgebracht. Schon damals wurden<br />

Reiseveranstalter durch seine Aufnahmen auf die Nuba von Kau<br />

aufmerksam — meine «Kau-Bilder» wurden erst ein Jahr danach<br />

veröffentlicht.<br />

Aber auch durch das Faris-Buch «Nuba Personal-Art», das viele<br />

Farbfotos von den Südost-Nuba enthält und das Jahre, bevor ich in<br />

Kau war, herauskam, wurde der Stamm bekannt. Es lag lange, bevor<br />

mein Buch erschien, in den Buchläden von Khartum aus und<br />

hatte zur Folge, daß Angehörige der Botschaften und Fluggesellschaften<br />

nach Nyaro und Fungor reisten und dort heimlich fotografierten.<br />

Mitglieder der belgischen Botschaft erzählten es mir und<br />

zeigten mir auch ihre Fotos aus Nyaro und Kau. Deshalb ist es<br />

grotesk, wenn ausgerechnet Iten und Faris behaupten, daß die sudanesischen<br />

Behörden erst durch mich auf die Nuba aufmerksam<br />

wurden und daraufhin anfingen, sie zu islamisieren. Gerade diese<br />

beiden, die sich als Fremde dort unten so ungeschickt benommen<br />

haben, daß sie in Konflikt mit der Polizei verwickelt wurden, sollten<br />

still sein. James Faris, als er sich vor Jahren in Nyaro und Kau<br />

aufhielt, mußte sogar von den Nuba versteckt werden, damit er<br />

nicht verhaftet oder ausgewiesen wurde.<br />

Ich habe nie behauptet, die Südost-Nuba «entdeckt» zu haben,<br />

und ebenso absurd ist der Vorwurf, ich hätte die Nuba als «Wilde»<br />

entwürdigt. Meine Bücher beweisen das Gegenteil. Ethnologen des<br />

Frobenius-lnstituts und der Havard University haben mir bestätigt,<br />

daß ich den Nuba ein Denkmal gesetzt habe.<br />

Auf Sanganeb<br />

Vor unserem Rückflug wollten wir wieder im Roten Meer tauchen.<br />

Es sollte die Premiere für unsere eigene neue 16-mm-Unterwasser-<br />

Filmkamera sein. Da wir im voraus nicht wußten, wann unsere<br />

Arbeit in Kau beendet sein würde, war diese Tauchreise ein gewisses<br />

Risiko, denn in Port Sudan gab es keine Tauchbasis, wo man<br />

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