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Willens» angesehen und einen mir unbekannten Zeugen aus der<br />

Ostzone geladen hatten. Er hieß Max Striese, kam aus Leipzig und<br />

hatte als Soldat in Polen die Vorfälle in Konskie miterlebt. Seine<br />

Aussagen deckten sich mit den eidesstattlichen Erklärungen meiner<br />

Zeugen.<br />

Als ich mich von Dr. Levinsohn verabschiedete, sagte er: «Wenn<br />

Sie Rat und Hilfe brauchen, wenden Sie sich an mich. Ich hatte viel<br />

in meinem Beruf mit Verleumdungen zu tun, aber noch nie habe ich<br />

so viele Fälschungen und Lügenberichte in Händen gehabt, wie in<br />

Ihrem Fall. Ich stehe Ihnen auch als Zeuge in einem Prozeß gegen<br />

Herrn Kindler in München zur Verfügung.» Er sagte mir auch, daß<br />

das jetzt in der «Revue» erschienene Material und weiteres «Belastungsmaterial»<br />

der Spruchkammer schon vor eineinhalb Jahren von<br />

der «Revue» zugeleitet wurde, Herr Kindler aber mit der Veröffentlichung<br />

bis zu meinem neuen Start warten wollte.<br />

Auch der Begleitoffizier des Generaloberst von Reichenau, Heinz<br />

Schröter, teilte mir in einem Brief folgendes mit: «Ich bestätige<br />

Ihnen, daß ich einen Tag vor Erscheinen der in Frage kommenden<br />

‹Revue›-Nummer Herrn Kindler, der von uns Informationen über<br />

Konskie haben wollte, in Gegenwart seines Mitarbeiters die Geschehnisse<br />

in Polen so erzählte, wie sie Ihnen und auch mir bekannt<br />

sind, und wörtlich erklärte: Es tut mir leid, wenn ich Ihnen<br />

nicht mit einer Sensation aufwarten kann, aber Frau Riefenstahl hat<br />

mit den ganzen Vorkommnissen nicht das Geringste zu tun, hoffentlich<br />

treten Sie nicht in ein Fettnäpfchen, es war in Wirklichkeit<br />

ganz anders ...» Auch diesen Brief besitze ich noch.<br />

Der zweite «Revue»-Prozeß<br />

Ermutigt durch den Erfolg in Berlin, versuchte ich Herrn Kindler<br />

zu bewegen, in der «Revue» eine Gegendarstellung zu bringen. Es<br />

war mein zweiter Versuch, einen Prozeß mit der Zeitschrift zu<br />

vermeiden. Ich hatte seinem Anwalt, Herrn Dr. Staubitzer, die aufklärenden<br />

Dokumente zur Verfügung gestellt und um Vermittlung<br />

gebeten. Obwohl Herr Kindler sich nun überzeugen konnte, daß er<br />

im Unrecht war, lehnte er jede Verständigung ab.<br />

Darauf reichte mein Anwalt Dr. Gritschneder am 8. Mai 1952<br />

beim Amtsgericht München Klage wegen Beleidigung, Verleum-<br />

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