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ich betroffen über einen Brief von Mr. Chase, der vor Unterzeichnung<br />

eines Vertrags erst zwei Probekapitel sehen wollte, in denen<br />

es vor allem um meine Haltung zur Person Hitlers ging. Ich war<br />

verblüfft. Es war mir neu, daß ich selbst schreiben sollte. Das<br />

ganze Projekt schien mir wieder in Frage gestellt. Da kam es zu<br />

einer überraschenden Wendung. Herr Schäfer stellte mir Dr. Albrecht<br />

Knaus vor, einen angesehenen und erfolgreichen Verleger.<br />

Als ich ihn kennenlernte, faßte ich sofort Vertrauen. Schon bald<br />

entschloß ich mich zur Zusammenarbeit mit ihm. Dr. Knaus wurde<br />

mein neuer Verleger.<br />

Noch immer erlaubte meine Krankheit es mir nicht, mit der Arbeit<br />

zu beginnen. Doch konnte ich an Tagen, an denen die Schmerzen<br />

erträglicher waren, ihm aus meinem Leben berichten. Bei dieser<br />

Vorarbeit wurde mir klar, wie notwendig zunächst die Archivierung<br />

meiner Unterlagen sein würde, die ich trotz großer Verluste nach<br />

Kriegsende in reichlichem Maße besitze, Briefe, Tagebücher, Kalender,<br />

Zeitungsberichte und unzählige Ordner, die sämtliche Nachweise<br />

über meine Prozesse, die Expeditionen und mein privates<br />

Leben enthalten. Mir graute vor der Vorstellung, wie aus der Menge<br />

dieser Dokumente ein Buch entstehen sollte.<br />

Die Malediven<br />

Es war eine Flucht. Ich hielt es in München und auch in meinem<br />

Haus nicht mehr aus. Die Schmerzen waren unerträglich geworden.<br />

Ich hatte zu arbeiten versucht — es war nicht möglich. Trotz der<br />

Mittel, die ich einnahm, hatte ich schlaflose Nächte.<br />

In der Traumwelt der aus Tausenden von Inseln bestehenden<br />

Malediven, die zwischen Indien und Sri Lanka liegen und die ich nun<br />

zum ersten Mal erlebte, sah das Leben ganz anders aus. Schon nach<br />

einigen Tauchgängen, die ich von der Insel Furana aus machte, wohin<br />

Stolli, unser Tauchlehrer vom Indischen Ozean, seine Basis verlegt<br />

hatte, fühlte ich mich wie neu geboren. War es das Klima, die Wärme<br />

oder die Faszination der Unterwasserwelt, ich weiß es nicht. Es mag<br />

wohl auch daran gelegen haben, daß ich unter Wasser frei von Schmerzen<br />

fotografieren konnte. Bei jedem Tauchgang, und ich machte<br />

wenigstens zwei am Tag, nahm ich meine Kamera mit. Die Suche<br />

nach Motiven wurde fast jedesmal zu einem Erlebnis.<br />

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