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der Narkose erwachte, war ich noch optimistisch, die Operation war<br />

gut verlaufen. Ich hatte kein künstliches Gelenk erhalten, der Bruch<br />

konnte genagelt werden. Deshalb nahm ich den Unfall nicht so<br />

tragisch, gewöhnte mich schnell an die Krücken und durfte auch bald<br />

die Klinik verlassen, um in München weiterbehandelt zu werden.<br />

Die Röntgenaufnahmen vier Wochen nach dem Unfall zeigten, daß<br />

alles einwandfrei verheilt war. Täglich machte ich in einem Schwimmbecken<br />

Krankengymnastik, die Beweglichkeit wurde besser, aber die<br />

Schmerzen ließen nicht nach — manchmal waren sie unerträglich.<br />

Langsam wurde ich besorgt. Die schweren Schmerzmittel machten<br />

mich müde und erschwerten meine Arbeit. Als die Beschwerden<br />

nach drei Monaten noch immer anhielten, verordnete mir der Arzt<br />

eine Kur in Montegrotto. Vier Wochen wurde ich mit Fangopackungen,<br />

Thermalbädern und Heilgymnastik behandelt, aber die Schmerzen<br />

waren schlimmer als vorher. Ich mußte, so hart es war, lernen,<br />

mit ihnen zu leben. Alle orthopädischen Ärzte, die ich aufsuchte,<br />

sagten dasselbe — der Knochen sei einwandfrei verheilt. Aber die<br />

Ursache der Schmerzen, besonders heftig in Hüfte und Oberschenkel,<br />

konnte niemand feststellen. Vielleicht, sagten die Ärzte, ist es die<br />

Bandscheibe, vielleicht Rheuma, vielleicht sind es auch die Nerven,<br />

oder — oder ... Schmerzfrei war ich nur noch beim Schwimmen.<br />

Deshalb hoffte ich, tauchen zu können, und flog mit Horst und<br />

unserer Film- und Fotoausrüstung nach San Salvador, einer Insel in<br />

den Bahamas, mit herrlichen Tauchgründen.<br />

Glücklicherweise hatte ich beim Tauchen keine Schmerzen. Sobald<br />

ich aber aus dem Wasser kam, konnte ich nur noch humpeln.<br />

Das wurde ein Problem. In der Hoffnung, bald wieder gesund und<br />

schmerzfrei zu sein, hatte ich mich für zwei Filme verpflichtet, für<br />

eine japanische und eine englische Produktion. Die Aufnahmen sollten<br />

nun in San Salvador gemacht werden. Ich hatte mir unmöglich<br />

vorstellen können, daß ich acht Monate nach der Operation noch<br />

so große Beschwerden haben könnte, da im allgemeinen Patienten<br />

mit einer Hüftoperation nach zwei Monaten schmerzfrei sind. Meine<br />

Bemühungen, die Filmteams von ihrem Vorhaben abzuhalten,<br />

verliefen erfolglos. Zuerst kamen die Japaner aus Tokio angeflogen.<br />

Sieben an der Zahl, darunter wieder «meine Noriko». Sie hatte<br />

inzwischen einen deutschen Wissenschaftler geheiratet und lebte<br />

nun in München.<br />

So gut es ging, mußte ich mich bemühen, die Aufnahmen zu<br />

ermöglichen. Soweit sie sich «unter» Wasser abspielten, war es<br />

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