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vor dem Lichtspieltheater in Bremen Interviews mit dem Publikum<br />

machen lassen, das meine Filme sehen wollte, und es nach seiner<br />

Meinung über mich befragt, ob die Leute es richtig fänden, daß<br />

wieder Filme der «Riefenstahl» gezeigt werden. Zwischen den Antworten<br />

und Reaktionen, die meistens günstig für mich ausfielen,<br />

brachte der NDR kommentarlos Aufnahmen aus Konzentrationslagern<br />

in seiner Sendung. Auch «Die Zeit» verzichtete nicht auf einen<br />

bösartigen, unwahren Bericht in großer Aufmachung. Das war<br />

Rufmord. Der Verfasser dieses Schmähartikels mußte sich seiner<br />

Verleumdungen bewußt sein. Er hatte vorher bei meinem Anwalt<br />

die Gerichtsunterlagen eingesehen. Aber es ging ja nicht um die<br />

Wahrheit, sondern nur darum, mich zu diffamieren und zu verhindern,<br />

daß ich beruflich wieder tätig sein konnte. Für dieses erhabene<br />

Ziel war gewissen Leuten jedes Mittel recht. Es war für sie so<br />

einfach, denn sie hatten Geld, Einfluß und Macht.<br />

Besonders leid tat mir Carl Müller. Erfreut über den Erfolg des<br />

Programms, hatte er mir vor Ausstrahlung des NDR-Pamphlets<br />

geschrieben:<br />

Ich bin noch nie von Kinogästen so häufig angesprochen worden<br />

wie bei diesen Filmen. Immer wieder drückten mir die Zuschauer<br />

dankbar die Hand ...<br />

Über diese gezielte Hetze empört, schrieb er an seinen Anwalt:<br />

Das Hamburger Fernsehen hat mich arglistig getäuscht. Bei einem<br />

Interview, das sie mit mir machten, ließen sie mich in dem Glauben,<br />

daß es sich um eine positive Sendung handeln würde. Der<br />

Tenor der Angriffe von NDR und «Der Zeit» ist so, daß Millionen<br />

Hörer und Leser glauben müssen, daß Leni Riefenstahl eine Naziverbrecherin<br />

war und ich jetzt ihr Steigbügelhalter.<br />

Wie er wurde jeder attackiert, der mir helfen wollte.<br />

In dieser Zeit näherte sich das Leben meiner Mutter seinem<br />

Ende. Mit großer Willenskraft kämpfte sie gegen die Krankheit an<br />

und wehrte sich verzweifelt gegen das Sterben. Und ich konnte ihr<br />

nicht helfen.<br />

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