09.01.2013 Aufrufe

Untitled

Untitled

Untitled

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

trugen alle rote Pullover. Als sie die Hänge hinuntersausten, leuchtete<br />

die rote Farbe im Sonnenlicht — ein faszinierender Anblick,<br />

das Rot auf dem weißen Schnee. Da hatte ich die Vision eines<br />

Skifilms in Farben. Damals, 1930, gab es noch keinen Farbfilm. In<br />

meiner Fantasie sah ich neben dem Rot auch das Blau, eine weibliche<br />

Farbe — die Skiamazonen — einen Wettlauf zwischen Rot und<br />

Blau auf weißem Grund.<br />

Als Signor Panone mich nach zwei Wochen in Fregene besuchte<br />

und die Exposés las, war er so begeistert, daß er mir einen Vertrag<br />

anbot. Ich war glücklich. Als erstes sollten «Die roten Teufel»<br />

realisiert und schon im kommenden Winter mit den Vorbereitungsarbeiten<br />

in Cortina D’Ampezzo, in den Dolomiten, begonnen werden.<br />

In großer Aufmachung berichtete die Presse über die «Diavoli<br />

Rossi». Überraschend schnell gingen die Vorbereitungen voran.<br />

Die «Capital Pictures», die mich als Regisseurin verpflichtete,<br />

erhielt von den großen Hotels in Cortina günstige Bedingungen für<br />

unser Filmteam. Panone hatte inzwischen die Urheberrechte an<br />

Stoff und Titel in Rom eintragen und schützen lassen — es war der<br />

13. Oktober 1950.<br />

Der Fall «Lantin»<br />

Ein Telegramm meiner Mutter rief mich plötzlich nach München<br />

zurück. Hier erwartete mich schon mein Rechtsanwalt. Eine neue<br />

unerfreuliche Sache mußte geklärt werden: Das Bayerische Landesamt<br />

für Wiedergutmachung hatte mein im Januar 1950 freigegebenes<br />

Eigentum in Deutschland wieder beschlagnahmt. Dabei ging es<br />

lediglich um das bißchen Mobiliar meiner Schwabinger Wohnung<br />

und um meine schwer beschädigte Villa in Dahlem. Andere Werte<br />

besaß ich in Deutschland nicht.<br />

Für meine Mutter und mich ein unverständlicher harter Schlag.<br />

Die Freigabe war ja erst vor kurzem nach jahrelangen Untersuchungen<br />

und Verhören unzähliger Personen, die alle für mich aussagten,<br />

erfolgt.<br />

Einer meiner langjährigen und, wie ich glaubte, treuesten Mitarbeiter,<br />

Rolf Lantin, der zwölf Jahre in meiner Firma als Fotograf<br />

tätig war, hatte durch einen Brief an das Oberfinanzpräsidium in<br />

Frankfurt a. M. eine neue Beschlagnahme meines Eigentums erreicht.<br />

Mein Anwalt erhob sofort Einspruch, und da ich neue Zeu-<br />

83

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!