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standen darauf. Nur Frau Kubaschewski schien zu Konzessionen<br />

bereit.<br />

In stundenlangen Diskussionen verteidigte ich leidenschaftlich<br />

meine Ansichten — ich erinnerte sie an mein «Blaues Licht», in<br />

dem ich schon vor mehr als zwanzig Jahren die meisten Rollen von<br />

Laien spielen ließ. Und nun sollten weiße Schauspieler schwarz<br />

geschminkt werden — ein unerträglicher Gedanke, der jeder Verpflichtung<br />

zur Dokumentation, noch dazu im ethnologischen Bereich,<br />

Hohn sprach.<br />

Nach tagelangem, zähem Ringen schien sich ein Erfolg anzubahnen.<br />

Frau Kubaschewski und Waldi Traut unterstützten meine Argumente.<br />

Um die schwierigen Verhandlungen nicht zu belasten,<br />

erklärte ich mich bereit, auf die weibliche Hauptrolle des Films zu<br />

verzichten, die ich gern selbst gespielt hätte: Eine Wissenschaftlerin,<br />

die ihren in Afrika verschollenen Mann sucht und dabei in den<br />

Sklavenhandel verstrickt wird. Wir einigten uns auf Winnie Markus<br />

oder Ruth Leuwerik, beide damals sehr beliebte Stars.<br />

«Die schwarze Fracht» schien gerettet, besonders als O. E. Hasse,<br />

ein hervorragender Schauspieler, zusagte, die männliche Hauptrolle<br />

zu übernehmen.<br />

Im allerletzten Augenblick, unmittelbar vor Vertragsschluß, wurde<br />

alles wieder zerschlagen. Herr Adam, der entscheidende Direktor<br />

des Verleihs, sagte «Nein».<br />

Eine abenteuerliche Reise<br />

Es dauerte Tage, bis sich meine innere Erregung legte und ich imstande<br />

war, meine Gedanken zu ordnen. Der Wunsch, Afrika kennenzulernen,<br />

war so brennend, daß er alles andere verdrängte. Die<br />

Bildvisionen, die in mir lebten und mich beherrschten, ließen mich<br />

nicht mehr los. Ich entschloß mich, allein nach Afrika zu reisen. Ich<br />

verkaufte einiges, ein Bild von Bollschweiler, ein Pferdekopf, an<br />

dem ich sehr hing, eine alte Bauerntruhe und eine Meissner<br />

Porzellanuhr, Gegenstände meines beschlagnahmten Mobiliars, das<br />

mir die Österreicher inzwischen zurückgegeben hatten.<br />

Brieflich hatte ich mit einer Jagd-Gesellschaft in Nairobi Kontakt<br />

aufgenommen, der «Lawrence-Brown-Safari», die für die Hollywoodfilme<br />

«Schnee am Kilimandscharo» und «König Salomons<br />

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