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Olympiade 1936 in Berlin. Es ist die Geschichte eines jungen Amerikaners,<br />

des Schriftstellers Thomas Wolfe, der, von Deutschland<br />

begeistert, während der Olympischen Spiele in Berlin in eine Liebesbeziehung<br />

zu einer Deutschen gerät, ohne etwas von den menschlichen<br />

Tragödien zu ahnen, die sich im Dunkeln vollziehen. Als er<br />

dann auf seiner Rückreise mit eigenen Augen erlebt, wie ein jüdischer<br />

Geschäftsmann im Zug verhaftet wird, stürzt für ihn eine<br />

Welt ein. Hädrich wollte in seinem Film einige Zeitgenossen zu<br />

Wort kommen lassen, so außer Speer auch H. M. Ledig-Rowohlt,<br />

den Verleger und Freund Thomas Wolfes. Die Aufnahmen in Berlin<br />

verliefen ohne Störung.<br />

In London wollte mich dringend mein englischer Verleger sprechen.<br />

Am Tag meiner Ankunft konnte ich zufällig den BBC-Film<br />

sehen, der in München mit mir gemacht wurde. Ich hatte eine<br />

Scheu davor gehabt, denn so sympathisch mir die Engländer bei<br />

den Aufnahmen waren, so fürchtete ich doch, ihr Film könnte mich<br />

enttäuschen. Es war anders. Colin Nears und Norman Swallow<br />

hatten einen Film gemacht, in der Gestaltung originell und ohne die<br />

üblichen Unwahrheiten. Meine Freunde und ich waren an diesem<br />

Abend sehr glücklich.<br />

Am nächsten Tag war ich im Verlag, wo Alex Low schon alles<br />

für die Layout-Arbeiten vorbereitet hatte. Die Atmosphäre bei Tom<br />

Stacey war sehr angenehm. Hier konnte ich zum ersten Mal sehen,<br />

wie man ein Layout für einen Bildband macht, eine faszinierende<br />

Arbeit. Am Layout konnte man erkennen, daß da ein besonderes<br />

Buch im Entstehen war, was nicht ausschloß, daß Stacey mit der<br />

Veröffentlichung noch Probleme hatte, vor allem finanzieller Natur.<br />

Die Co-Partner waren noch nicht gefunden, dennoch war er optimistisch<br />

und hoffte auf ein Erscheinen schon in vier Monaten. Für<br />

mich war dieser frühe Termin aber eine Belastung, da in wenigen<br />

Wochen in München die Olympischen Spiele begannen und ich<br />

noch keine freie Stunde gehabt hatte, mich auf meinen Auftrag<br />

vorzubereiten. Nun sollte ich in drei Wochen zu mehr als hundert<br />

Fotos Texte machen und auf Staceys Wunsch auch noch einen<br />

neuen Text mehr wissenschaftlichen Charakters schreiben. Ich war<br />

ziemlich verzweifelt. Lehnte ich ab, bestünde die Gefahr, daß jemand,<br />

der die Nuba nicht kennt, den Text schreibt. Was dabei<br />

herauskommen könnte, hatte ich schon einmal erlebt. Stacey hatte<br />

es mit einem Studenten der Anthropologie versucht, der den Sudan<br />

sogar kannte. Niemand wäre glücklicher gewesen als ich, wäre die-<br />

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