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Adventure-Film<br />

Nach der Rückkehr fand ich daheim ein Chaos vor. Dringende<br />

unerledigte Angelegenheiten, Berge von Post, Telegramme und Telefonanrufe<br />

ungeduldiger Journalisten. Auf die Hilfe meiner Hanni<br />

mußte ich eine Zeitlang verzichten, sie arbeitete bei «Arri», was<br />

zugleich eine gute Lehre für sie war. Ich mußte mich nun mit jungen<br />

Mädchen vom Studentenschnelldienst begnügen. Das Schlimmste<br />

aber war, daß meine Mutter einen Schlaganfall erlitten hatte. Sie<br />

konnte mit den Aufregungen der letzten Wochen nicht mehr fertig<br />

werden.<br />

Die Polizei war fündig geworden. Sie hatte mein Auto und die<br />

Kamera in Frankfurt/Main sichergestellt — den Wagen in einer<br />

Garage, die Kamera in einem Leihhaus. Der Gesuchte saß schon<br />

hinter Schloß und Riegel. Er hatte allerlei Hochstapeleien begangen<br />

und viele Leute geschädigt. Mit meinem Wagen war er über 10 000<br />

Kilometer schwarzgefahren, nun war er voller Beulen und Schrammen.<br />

Trotzdem war ich froh, ihn wiederzuhaben.<br />

Meine vordringlichste Arbeit war, zwei brauchbare Olympiakopien<br />

der englischen Sprachversion zusammenzustellen, da englische<br />

Firmen, unter ihnen auch BBC, die Filme angefordert hatten.<br />

Das war eine Chance. In England waren die Olympiafilme noch<br />

nicht gezeigt worden, der Kriegsausbruch hatte es verhindert.<br />

Auch bei dieser Arbeit zeigten sich die großen Verluste, die in<br />

der Kopieranstalt entstanden waren. Der größte Teil der englischen<br />

Originalnegative war vernichtet, nur noch eine unvollständige Kopie<br />

war vorhanden, bei der die Tonspur teilweise zerstört war.<br />

Mühseliges wochenlanges Arbeiten und die Hilfe der sehr kollegialen<br />

Engländer ermöglichten es, von den im Londoner Filmarchiv<br />

lagernden Olympiafilmen den englischen Ton auf Magnetbänder<br />

aufzunehmen.<br />

Nach der guten Zusammenarbeit mit den englischen Filmleuten<br />

überraschte es mich nicht zu sehr, daß mir eine Firma, die sich<br />

«Adventure-Film» nannte, einen ungewöhnlichen Vorschlag machte.<br />

Wieder betraf es «Das blaue Licht». Die Firma bot mir für die<br />

Rechte einer Neuverfilmung die enorme Summe von 30 000 £ und<br />

25 Prozent Gewinnbeteiligung. Das war nicht ernst zu nehmen, ein<br />

«Spinner» mußte das geschrieben haben.<br />

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