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Hoteliers in Deutschland, Österreich und Italien, die der Verkehrsämter<br />

in diesen Ländern, reizten die «Herzog-Film» so, daß sie ihre<br />

bisherige Verleihgarantie für Deutschland auf 800 000 DM erhöhte<br />

— für die damalige Zeit ein schwindelnd hoher Betrag. Zusammen<br />

mit der italienischen Beteiligung war die Finanzierung so gut wie<br />

gesichert.<br />

Nun mußte die endgültige Entscheidung fallen. In Wien verhandelte<br />

ich über eine Refinanzierung der deutschen Verleihgarantie.<br />

Das Finale wurde aufregend. Anfangs lief alles sehr günstig. Die<br />

Anträge mußten in den Abteilungen verschiedener Ministerien geprüft<br />

werden. Die Österreicher waren von dem Filmthema begeistert,<br />

und so bemühte sich jeder, bürokratische Hemmnisse<br />

abzubauen. Die wichtigsten Unterredungen hatte ich mit dem Finanzminister,<br />

Dr. Kamitz, und dem Generaldirektor Dr. Joham von<br />

der Creditanstalt, dem entscheidenden Mann für die Übernahme<br />

der Refinanzierung, der sich wie der Finanzminister hundertprozentig<br />

für den Film engagierte. Vor der Unterzeichnung der Verträge<br />

wurde noch die Zustimmung des österreichischen Bundeskanzlers<br />

Raab eingeholt, nachdem der Außenminister, Dr. Leopold Figl, vor<br />

einem Jahr, während meines Wiener Aufenthalts, den Film persönlich<br />

befürwortet hatte.<br />

Der Startschuß wurde gegeben, die Quartiere in Zürs und Lech<br />

bestellt, die Rennfahrer verständigt und die wichtigsten Mitarbeiter<br />

verpflichtet.<br />

Weihnachten war gekommen, und wir gönnten uns nach diesen<br />

aufregenden Monaten einige Tage Entspannung. Da platzte die Bombe,<br />

keine Sprengbombe. Es war nur eine kleine Zeitungsnotiz, die<br />

die österreichische Regierung erschreckte und die «Die roten Teufel»<br />

sterben ließ. «Der Abend», die kommunistische Wiener Zeitung,<br />

veröffentlichte folgendes:<br />

LENI RIEFENSTAHL UND DER STEUERZAHLER. FINANZ- UND HAN-<br />

DELSMINISTERIUM FINANZIEREN KOSTSPIELIGES FILMPROJEKT DER<br />

DEUTSCHEN KÜNSTLERIN.<br />

Obwohl nachweisbar unwahr, war es der Todesstoß für den Film.<br />

Eine politische Lawine kam ins Rollen. Für die Oppositionspartei,<br />

die SPÖ, war dies ein Motiv, die regierende ÖVP anzugreifen.<br />

Linksorientierte Blätter brachten lange, unwahre Berichte, die die<br />

Situation immer mehr verschlimmerten. Die Angriffe gegen die Re-<br />

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