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xushotel verbrachten, wollte er Verbindung aufnehmen. Außerdem<br />

schaltete er den einflußreichen Verkehrsdirektor von Cortina, Herrn<br />

Gurschner, ein, der sich ganz besonders an dem Filmprojekt interessiert<br />

zeigte. Schließlich wurde Otto Menardi hinzugezogen, der<br />

als Besitzer des Berghotels «Tre Croci» ebenfalls reiche Italiener<br />

kannte. Diese drei Herren bemühten sich intensiv um eine neue<br />

Finanzierung meines Films.<br />

Von Tag zu Tag wurde es für mich aufregender, weil es mal<br />

aussichtsreich, mal ganz trostlos aussah. Interessenten erschienen<br />

in Cortina, konkrete Zusagen wurden gegeben, sogar Vertragsentwürfe<br />

kamen zustande — aber dann platzte alles wie Seifenblasen.<br />

Ich hatte schon jede Hoffnung aufgegeben, als ich plötzlich eine<br />

Überraschung erlebte: Herr Gurschner berichtete, er habe erfreuliche<br />

Telefongespräche mit einem der damals größten italienischen<br />

Produzenten geführt. Dieser Mann interessiere sich lebhaft für dieses<br />

Projekt und wolle sich gern mit mir unterhalten. Er bat mich am<br />

nächsten Tag, 12 Uhr mittags, ins «Grand-Hotel» nach Rom, ein<br />

anderer Termin war ihm nicht möglich. Ich war ratlos, wie sollte<br />

ich das schaffen? Signor Menaigo war mit meiner Abreise und einer<br />

Stundung der Hotelrechnung einverstanden. Eugen Siopaes, mein<br />

Bergführer, den mir die Skischule in Cortina kostenlos für die Motivsuche<br />

zur Verfügung gestellt hatte, erklärte sich sofort bereit, meine<br />

Mutter nach München zu bringen. Ein Glück, daß ich Rückfahrkarten<br />

hatte. Herr Gurschner, nebenbei auch Leiter der italienischen<br />

Busgesellschaft SAS, gab mir ein Freiticket nach Rom.<br />

Früh am Morgen kam ich in Rom an, ohne eine Lira in der<br />

Tasche. Auch hatte ich in der Eile der Abreise vergessen, mir Proviant<br />

mitzunehmen, und spürte schon den Hunger.<br />

Stunden vor der verabredeten Zeit war ich im «Grand-Hotel»<br />

und ging erst einmal in den Waschraum, um mich für dieses Rendezvous<br />

zu erfrischen. Die nächtliche Reise hatte mich sehr ermüdet.<br />

Als Kennzeichen hatten wir zwei Merkmale vereinbart, meine<br />

damals tizianrote Haarfarbe und meinen Regenmantel in auffallendem<br />

Grün. Ich hatte ihn mir kurz vor meiner Romreise zugelegt.<br />

In der Hotelhalle nahm ich einige Illustrierte zur Hand. Was hätte<br />

ich jetzt um ein gutes Frühstück gegeben! Ein Ober kam, überreichte<br />

mir die üppige Speisekarte, ich dankte und bat etwas verlegen<br />

um ein Glas Wasser.<br />

Endlich rückte der Uhrzeiger auf zwölf. Erst jetzt wurde es mir<br />

bewußt, was alles von dieser Unterredung abhing. Ich zwang mich<br />

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