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wurde dieses Verlangen durch eine Begegnung mit dem Prinzen<br />

Ernst von Isenburg, einem älteren Herrn, der seit mehr als dreißig<br />

Jahren in Ostafrika lebte, seine Farm am Kilimandscharo verloren<br />

hatte und nun als Reiseleiter für die deutsche «Marco Polo»-Gesellschaft<br />

arbeitete. Er besaß einen alten VW-Bus und, was für<br />

mich das Wertvollste war, er beherrschte die Sprache der Masai<br />

und auch die anderer afrikanischer Stämme. Isenburg war bereit,<br />

mich mit einigen Masai-Häuptlingen zusammenzubringen und mir<br />

dadurch das Fotografieren bei ihnen zu ermöglichen. Er machte mir<br />

ein einmaliges Angebot. Für seine Tätigkeit als Reiseführer, Fahrer<br />

und Koch und die Benutzung des Wagens verlangte er nur 50 Mark<br />

pro Tag, exclusiv der Kosten für Benzin und Lebensmittel. Der<br />

Grund dieser bescheidenen Forderung war unsere gemeinsame Sympathie<br />

für die Masai. Er erzählte, auf seiner früheren Farm in<br />

Tanganjika konnten die Masai mit ihren Herden weiden — daher<br />

die Freundschaft.<br />

Und doch konnte ich auf diesen Vorschlag nicht eingehen. Ich<br />

hatte kein Geld. Es war zum Heulen. Da entschloß ich mich, von<br />

einem meiner vermögenden Bekannten ein Darlehen zu erbitten.<br />

Telegrafisch bat ich Ady Vogel, den Besitzer von Schloß Fuschl,<br />

den «Salzbaron», mir 3000 Mark zu überweisen.<br />

Tatsächlich wurde mir schon in wenigen Tagen diese Summe<br />

ausbezahlt. Glücklich umarmte ich meinen «Prinzen». Jetzt konnten<br />

wir die Masai besuchen.<br />

Die Masai<br />

Noch vor Ende Mai 1963 verließen wir Nairobi. Der Himmel war<br />

bedeckt, und es war ziemlich kühl. Vorher hatten wir uns in der<br />

Markthalle für einige Wochen mit Lebensmitteln eingedeckt, das<br />

Angebot von Früchten und Gemüse war enorm. Bis in die letzten<br />

Ecken war der Wagen vollgestopft.<br />

Ich hatte einen lebhaften Reisebegleiter, der auch ein hervorragender<br />

Fahrer war, nur bedauerlicherweise als Koch ein Versager.<br />

Als er sich an die Zubereitung der Abendmahlzeit machte, sah ich,<br />

daß er noch nicht einmal eine Kartoffel schälen konnte. Ich war<br />

noch ungeschickter als er, und so entschlossen wir uns zu einem<br />

Obstsalat.<br />

Wir hatten Pech mit dem Wetter. Es wurde immer unfreundlicher<br />

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