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Gesuche für die Drehgenehmigung der Tieraufnahmen in den Nationalparks<br />

und ähnliches mehr. Zu meiner eigentlichen Aufgabe,<br />

der künstlerischen Arbeit, war ich in den drei Monaten nicht einen<br />

Augenblick gekommen. Ich brannte darauf, endlich mit den Dreharbeiten<br />

zu beginnen.<br />

Meine Geduld wurde auf eine harte Probe gestellt. Immer wieder<br />

verzögerte sich unsere Abreise. Sämtliche Fahrzeuge mußten vor<br />

der großen Reise überholt und diverse Ersatzteile noch besorgt<br />

werden.<br />

Dazu kam ein Schreckschuß. Die Safari-Gesellschaft fiel mir unerwartet<br />

in den Rücken. George Six, den wir den ganzen Tag nicht<br />

gesehen hatten, ließ mir durch einen Boten einen Brief überbringen.<br />

Er teilte darin mit, daß nach Rücksprache mit den zwei anderen<br />

Direktoren seiner Gesellschaft beschlossen wurde, unsere Safari zu<br />

stoppen. Begründung: Sie hätten sich mit ihren Kosten verkalkuliert<br />

und widerriefen alle Zusagen. Sie verlangten ihre üblichen Preise,<br />

die dreimal so hoch waren, wie vertraglich vereinbart, und die<br />

wir unmöglich zahlen konnten. Das war glatte Erpressung. Ich selbst<br />

konnte mir diese neue Lage nur so erklären, daß Six zwar besten<br />

Willen gehabt hatte, daß sich aber für ihn durch die schweren Verluste,<br />

die vor allem durch das Zusammenbrechen der Autos entstanden<br />

waren, Differenzen mit den anderen Direktoren ergeben<br />

hatten. Unglücklicherweise war Stan, der wichtigste Direktor der<br />

Gesellschaft, nicht erreichbar. Er befand sich in Tanganjika auf einer<br />

Safari irgendwo im Busch.<br />

Nach heftigen mehrstündigen Auseinandersetzungen, die ich mit<br />

Six und den zwei anderen Direktoren hatte, erhielt ich die Zusage,<br />

wir dürften uns noch so lange in den Zelten aufhalten, bis durch<br />

Stan eine letzte Entscheidung gefällt worden war.<br />

Unser Lager war am Rande von Nairobi aufgeschlagen. Die Boys<br />

meuterten, weil sie bei starkem Regen ohne Zelte schlafen mußten.<br />

Nur mühsam konnte ich eine Rebellion verhindern. Auch die Stimmung<br />

meiner eigenen Mitarbeiter war katastrophal. Heinz Hölscher,<br />

mein Kameramann, erkrankte, die übliche Tropenkrankheit, Fieber<br />

und Durchfall. Es sah hoffnungslos aus, wenn nicht ein Wunder<br />

geschehen würde.<br />

Ein Wunder geschah nicht, aber es gab noch einmal eine Rettung.<br />

Stan hatte sich über Radio gemeldet, und ich konnte ihn sprechen.<br />

Er ordnete sofort an: die Safari wird fortgesetzt. Unsere bisherigen<br />

Verträge sollten gültig bleiben und fällige Zahlungen bis Ende des<br />

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