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Emma - Austen_ Jane.pdf - Darcymania

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Menschenverstand der Leute, wie es zunächst den Anschein hat,<br />

denn ein sehr geringes Einkommen muß notwendigerweise den<br />

Geist einengen und die Stimmung verderben. Wenn Menschen<br />

kaum genug zum Leben haben und gezwungenermaßen in<br />

kleinen und bedrängten Verhältnissen existieren müssen, werden<br />

sie leicht engstirnig und böse. Auf Miß Bates trifft dies allerdings<br />

nicht zu; sie liegt mir nur deshalb nicht, weil sie zu gutartig und<br />

albern ist, aber im allgemeinen kann jedermann sie gut leiden,<br />

obwohl sie ledig und arm ist. Die Armut hat ihren Geist<br />

sicherlich nicht eingeengt. Ich glaube aber, hätte sie auch nur<br />

einen einzigen Schilling übrig, sie würde dann<br />

höchstwahrscheinlich sechs Pence davon verschenken, außerdem<br />

hat niemand Angst vor ihr, das ist ihr großer Charme.«<br />

»Du liebe Zeit! Aber was wollen Sie dann anfangen? Mit was<br />

werden Sie sich beschäftigen, wenn Sie älter werden?«<br />

»Soweit ich mich selbst beurteilen kann, habe ich einen aktiven,<br />

geschäftigen Geist, der mir viele Möglichkeiten bietet, und ich<br />

kann mir nicht vorstellen, warum ich mit vierzig oder fünfzig<br />

mehr Beschäftigung brauchen sollte als mit einundzwanzig. Die<br />

üblichen weiblichen Arbeiten, die das Auge, die Hand und den<br />

Geist beschäftigen, werden mir dann genau wie jetzt zur<br />

Verfügung stehen, ohne daß sich daran Wesentliches zu ändern<br />

braucht. Male ich weniger, dann werde ich mehr lesen, wenn ich<br />

die Musik aufgebe, werde ich mich statt dessen mit<br />

Teppichweben beschäftigen. Und was die Interessengebiete und<br />

Liebesobjekte angeht, deren Fehlen sich negativ auswirken<br />

könnte, wenn man nicht heiratet, muß man versuchen, diesem<br />

Übel zu entgehen. Ich werde mit den vielen Kindern meiner<br />

Schwester, deren ich mich so gern annehme, gut dran sein. Es<br />

werden sicher genug davon da sein, um mir die Anregung zu<br />

bieten, die man im vorgerückten Alter braucht. Für jede<br />

Hoffnung und Furcht werden genug da sein; und wenn auch<br />

meine Zuneigung keineswegs der eines Elternteils gleichkommt,<br />

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