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Emma - Austen_ Jane.pdf - Darcymania

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und darauf hatte er sich offenbar verlassen. Nachdem sie ein<br />

bißchen über die scheinbare Unvereinbarkeit von guten Manieren<br />

und einem eingebildeten Geist nachgedacht hatte, mußte <strong>Emma</strong><br />

mit der nötigen Ehrlichkeit zugeben, daß ihr Benehmen gegen<br />

ihn so zuvorkommend und verbindlich, so höflich und<br />

aufmerksam gewesen war, daß ein Mann (in der Annahme, er<br />

habe ihr eigentliches Motiv nicht durchschaut) von<br />

durchschnittlicher Beobachtungsgabe und Takt, wie Mr. Elton,<br />

sich für einen besonders Bevorzugten hätte halten können. Wenn<br />

schon sie seine Gefühle derart mißdeutet hatte, durfte sie sich<br />

nicht wundern, daß er, durch Eigensucht geblendet, die ihren<br />

mißverstanden hatte.<br />

Der grundlegende Irrtum lag also auf ihrer Seite. Es war töricht<br />

und falsch gewesen, sich derart aktiv daran zu beteiligen, zwei<br />

Menschen zusammenzubringen. Es ging entschieden zu weit,<br />

zuviel vorauszusetzen und Dinge, die nicht einfach waren, leicht<br />

zu nehmen, dort einen Trick anzuwenden, wo alles<br />

unkompliziert sein sollte. Sie war sehr besorgt und beschämt und<br />

fest entschlossen, derartiges nie wieder zu versuchen.<br />

»Da habe ich«, sagte sie, »die arme Harriet dazu überredet, sich<br />

in diesen Mann zu verlieben. Ohne mich hätte sie bestimmt nie<br />

mit Hoffnung an ihn gedacht; wenn ich sie seiner Ergebenheit<br />

nicht versichert hätte, denn sie ist so einfach und bescheiden wie<br />

ich es von ihm gedacht hatte. Oh, wenn ich mich doch bloß damit<br />

zufriedengegeben hätte, sie zu überreden, den jungen Martin<br />

nicht zu erhören! Diese Handlungsweise war richtig, aber dabei<br />

hätte ich es bewenden lassen und alles weitere der Zeit und dem<br />

Zufall überlassen sollen. Ich führte sie in die gute Gesellschaft<br />

ein, damit sie Gelegenheit haben solle, jemandem zu gefallen, der<br />

es wert ist, nicht mehr. Aber jetzt, armes Mädchen, ist ihre<br />

Seelenruhe für einige Zeit dahin. Ich war ihr eine schlechte<br />

Freundin, aber selbst wenn sie die Enttäuschung nicht allzu<br />

schwer nimmt, wüßte ich niemand, der für sie in Frage käme –<br />

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