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Emma - Austen_ Jane.pdf - Darcymania

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haushoch überlegen«.<br />

Sie mußte jetzt etwas länger nachdenken. Sollte sie es dabei<br />

bewenden lassen und so tun, als ob sie nichts ahne? Dann würde<br />

Harriet sie vielleicht für teilnahmslos oder verärgert halten; oder<br />

wenn sie gar nichts sagen würde, dann könnte sie Harriet dazu<br />

bringen, ihrerseits Fragen zu stellen und sie würde dann zuviel<br />

erfahren; aber sie hatte sich gegen die völlige Offenheit von<br />

früher, gegen die unverhüllte und häufige Diskussion von<br />

Hoffnungen und Chancen entschieden. Sie hielt es infolgedessen<br />

für besser, wenn sie alles sofort sagte und erfuhr, was nötig war.<br />

Mit offenen Karten spielen war das Beste. Sie hatte sich schon<br />

vorher entschlossen, wie weit sie damit gehen würde und es wäre<br />

für beide besser, gleich von Anfang an den Verstand zu Hilfe zu<br />

nehmen. Deshalb äußerte sie sich jetzt folgendermaßen:<br />

»Harriet, ich will nicht so tun, als ob ich nicht wüßte auf wen<br />

du anspielst. Dein Entschluß oder vielmehr deine Erwartung, nie<br />

zu heiraten, entspringt dem Gedanken, daß die Person, die du<br />

bevorzugst, dir an Lebensstellung zu weit überlegen ist, um in<br />

diesem Zusammenhang an dich zu denken. Ist es nicht so?«<br />

»Oh, Miss Woodhouse, glauben Sie mir, ich bin nicht so<br />

eingebildet, anzunehmen, – so verrückt bin ich wirklich nicht.<br />

Aber es macht mir Freude, ihn von weitem zu bewundern und<br />

mit all der schuldigen Dankbarkeit und Verehrung daran zu<br />

denken, wie weit er allen übrigen Menschen überlegen ist.«<br />

»Ich wundere mich durchaus nicht, Harriet. Der Dienst, den er<br />

dir erwiesen hat, genügte, um dein Herz für ihn einzunehmen.«<br />

»Dienst! oh, es war solch eine unaussprechliche<br />

Verbindlichkeit! Schon die Erinnerung daran, und alles, was ich<br />

damals empfand, als ich ihn kommen sah, – sein edler Blick und<br />

mein Elend vorher. Dann wandelte sich mein Unglück in<br />

vollkommenes Glück!«<br />

»Das ist ganz natürlich und ehrenhaft. Ja, und ehrenhaft ist es<br />

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