06.11.2013 Aufrufe

Emma - Austen_ Jane.pdf - Darcymania

Emma - Austen_ Jane.pdf - Darcymania

Emma - Austen_ Jane.pdf - Darcymania

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Porträtversuche enthielt, denn nicht ein einziger davon war je<br />

vollendet worden, damit sie sich gemeinsam auf das geeignete<br />

Format für Harriets Bild einigen könnten. Ihre vielen<br />

angefangenen Arbeiten wurden gezeigt, Miniaturen, Kniebilder,<br />

Ganzdarstellungen, Bleistift, Kreide und Wasserfarben, alles war<br />

nacheinander ausprobiert worden. Sie hatte immer alles<br />

beherrschen wollen und sowohl in der Malerei als auch in der<br />

Musik Fortschritte gemacht, wie sie wenigen mit solch geringem<br />

Arbeitsaufwand gelungen wären. Sie konnte Klavier spielen,<br />

singen und in fast jeder Stilart zeichnen, aber es hatte ihr immer<br />

an Ausdauer gefehlt; weshalb sie sich auf keinem Gebiet so<br />

vervollkommnet hatte, wie es ihr lieb gewesen wäre, dabei hätte<br />

sie eigentlich nicht zu versagen brauchen. Sie machte sich in<br />

bezug auf ihre Fertigkeiten, weder als Malerin noch als<br />

Musikerin, etwas vor, war aber nicht abgeneigt, anderen Sand in<br />

die Augen zu streuen, und sie bedauerte auch nicht, daß ihr Ruf,<br />

vollkommen zu sein, unverdient groß war.<br />

Jede Zeichnung hatte ihre Vorzüge – am besten waren meist die<br />

am wenigsten vollendeten. Ihr Stil war lebendig, aber wäre er es<br />

nicht oder zehnmal besser gewesen, das Entzücken und die<br />

Bewunderung ihrer beiden Besucher wären sich gleich geblieben.<br />

Sie waren voll überschäumender Begeisterung. Ein Porträt gefällt<br />

jedem, und Miß Woodhouses Leistung mußte doch einfach<br />

großartig sein.<br />

»Keine große Auswahl an Gesichtern für euch«, sagte <strong>Emma</strong>.<br />

»Ich hatte für meine Studien nur meine eigene Familie zur<br />

Verfügung. Da ist mein Vater – noch eines von meinem Vater –,<br />

aber der Gedanke, Modell zu sitzen, machte ihn so nervös, daß<br />

ich ihn nur heimlich erwischen konnte, infolgedessen ist keines<br />

der Bilder sehr ähnlich. Hier wieder Mrs. Weston, und wieder,<br />

und wieder, wie Sie sehen. Die liebe Mrs. Weston – sie erwies<br />

sich bei jeder Gelegenheit als meine beste Freundin. Sie saß, wann<br />

immer ich sie darum bat. Hier meine Schwester, wirklich ganz ihr<br />

50

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!