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Emma - Austen_ Jane.pdf - Darcymania

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Siebenundvierzigstes Kapitel<br />

»Harriet, arme Harriet« – diese Worte drückten die quälenden<br />

Vorstellungen aus, die <strong>Emma</strong> nicht loswerden konnte und die<br />

das ganze Elend dieser verfahrenen Situation zum Ausdruck<br />

brachten. Frank Churchill hatte sich gegen sie in mancher<br />

Hinsicht schlecht benommen, aber es war nicht so sehr sein<br />

Benehmen, sondern ihr eigenes, weswegen sie so ärgerlich auf ihn<br />

war. Es war die Klemme, in die er sie Harriets wegen gebracht<br />

hatte, die seinen Verstoß in den düstersten Farben erscheinen<br />

ließ. Arme Harriet! Das zweite Mal das Opfer ihrer<br />

Fehleinschätzung und Schmeichelei zu werden. Mr. Knightley<br />

hatte prophetisch gesprochen, als er einmal zu ihr sagte, »<strong>Emma</strong>,<br />

Sie sind Harriet Smith keine wahre Freundin gewesen.«<br />

Sie befürchtete, sie habe ihr nichts als schlechte Dienste<br />

erwiesen. – Es traf zwar zu, daß sie sich in diesem Fall nicht so<br />

schuldig zu fühlen brauchte, wie beim ersten Mal, wo sie die<br />

einzige Urheberin des Unglücks war, indem sie Gefühle<br />

suggeriert hatte, die Harriet nie in den Kopf gekommen wären,<br />

denn diese hatte ihre Bewunderung und Vorliebe für Frank<br />

Churchill zugegeben, bevor sie ihr einen dahingehenden Wink<br />

geben konnte; aber sie fühlte sich trotzdem schuldig, etwas<br />

ermutigt zu haben, das sie hätte unterdrücken können. Sie hätte<br />

die Duldung und das Anwachsen dieser Gefühle verhindern<br />

können. Ihr Einfluß wäre ausreichend gewesen. Jetzt war sie sich<br />

bewußt, daß sie das hätte verhindern sollen. – Sie fühlte, daß sie<br />

das Glück ihrer Freundin aus völlig unzulänglichen Gründen<br />

aufs Spiel gesetzt hatte. Gesunder Menschenverstand hätte ihr<br />

sagen müssen, sie solle Harriet davon abraten, an ihn zu denken,<br />

da die Chancen wie fünfhundert zu eins stünden, daß er sich<br />

etwas aus ihr mache. – »Aber«, fügte sie hinzu, »mit gesundem<br />

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