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Emma - Austen_ Jane.pdf - Darcymania

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nicht für stichhaltig. Es mißfiel ihr, unvernünftigerweise, wie ich<br />

dachte, ich hielt sie bei tausend Gelegenheiten für unnötig<br />

gewissenhaft und vorsichtig; sogar für kalt. Aber sie war stets im<br />

Recht. Wäre ich ihrem Urteil gefolgt und hätte meine Stimmung<br />

auf ein erträgliches Maß gedämpft, dann wären mir die größten<br />

Ungelegenheiten erspart geblieben, die ich je erfahren habe. Wir<br />

stritten uns. Vielleicht erinnern Sie sich noch des Vormittags, den<br />

wir in Donwell verbrachten? Dort steigerte sich jede kleine<br />

Unzufriedenheit zu einer Krise. Ich hatte mich verspätet und traf<br />

sie, als sie allein nach Hause ging, ich wollte sie begleiten, aber sie<br />

erlaubte es mir nicht. Sie weigerte sich bedingungslos, was ich<br />

damals für sehr unvernünftig hielt. Heute sehe ich darin nur eine<br />

ganz natürliche und folgerichtige Diskretion. Während ich, um<br />

den Leuten wegen meiner Verlobung Sand in die Augen zu<br />

streuen, mich eine Stunde lang mit tadelnswerter Peinlichkeit<br />

gegen eine andere Frau benahm, sollte sie dann einem Vorschlag<br />

zustimmen, der jede vorangegangene Vorsicht nutzlos gemacht<br />

hätte? Wäre uns jemand begegnet, während wir zusammen von<br />

Donwell nach Highbury gingen, hätte man wahrscheinlich die<br />

Wahrheit vermutet. Ich war indessen so verärgert, um es<br />

übelzunehmen. Ich zweifelte an ihrer Liebe und am nächsten Tag<br />

auf Box Hill noch mehr, als sie, durch mein schändliches<br />

Benehmen, die unverschämte Nachlässigkeit gegen sie und<br />

meine offensichtliche Ergebenheit für Miß W., die keine<br />

vernünftige Frau hätte ertragen können, aufs äußerste verärgert,<br />

eine Wortformulierung gebrauchte, die mir damals völlig<br />

unverständlich war. Kurzum, liebe gnädige Frau, es war ein<br />

Streit, den man ihr von ihrem Standpunkt aus nicht übelnehmen<br />

konnte, der aber von meiner Seite verabscheuungswürdig war,<br />

weshalb ich noch am selben Abend nach Richmond<br />

zurückkehrte, obwohl ich bis zum nächsten Morgen hätte bleiben<br />

können; lediglich, weil ich auf sie sehr wütend war. Aber selbst<br />

dann war ich nicht so töricht, nicht die Absicht zu haben, mich<br />

mit ihr rechtzeitig wieder zu versöhnen, aber ich war wegen ihrer<br />

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