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Emma - Austen_ Jane.pdf - Darcymania

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Mr. John Knightley war groß, ganz Gentleman, war ein sehr<br />

kluger Mann, der in seinem Beruf vorwärtskam, häuslich und<br />

respektabel in seinem Eigencharakter, aber von reservierten<br />

Manieren, die ihn daran hinderten, allgemein angenehm zu<br />

erscheinen, und imstande, manchmal schlecht gelaunt zu sein. Er<br />

war an sich kein mürrischer Mensch, nicht so oft grundlos<br />

übelgelaunt, um diesen Vorwurf zu verdienen; aber sein<br />

Temperament war nicht gerade sein bester Charakterzug, und es<br />

war mit solch einer anhimmelnden Frau kaum zu vermeiden, daß<br />

seine von Natur aus vorhandenen Fehler sich dadurch<br />

verstärkten. Die außerordentliche Sanftmut ihres Temperaments<br />

konnte dem seinen nur schaden. Er hatte all die Klarheit und<br />

schnelle Auffassungsgabe, die ihr fehlten, und er konnte<br />

manchmal unfreundlich handeln oder ein scharfes Wort<br />

aussprechen. Bei seiner schönen Schwägerin war er nicht gerade<br />

beliebt. Ihr entging keiner seiner Fehler. Sie spürte sofort die<br />

kleinen Nadelstiche, die Isabella abbekam, die diese aber selbst<br />

nie bemerkte. Sie hätte vielleicht manches übersehen können,<br />

wären seine Manieren gegen sie, Isabellas Schwester, etwas<br />

einschmeichelnder gewesen, aber sie waren nur die eines<br />

ruhigen, netten Schwagers und Freundes, ohne Lob und<br />

Blindheit; aber kein noch so großes persönliches Kompliment<br />

hätte sie den in ihren Augen größten Fehler übersehen lassen, in<br />

den er manchmal verfiel, den Mangel an rücksichtsvoller<br />

Nachsicht gegen ihren Vater. Da war nicht immer die<br />

wünschenswerte Geduld vorhanden, Mr. Woodhouses<br />

Absonderlichkeiten und Kribbligkeit forderten ihn manchmal zu<br />

einer vernünftigen Ermahnung oder einer scharfen Erwiderung<br />

heraus, die genauso unfreundlich gegeben wurde. Es kam zwar<br />

nicht häufig vor, denn Mr. John Knightley hatte im Grunde<br />

genommen große Achtung vor seinem Schwiegervater, und im<br />

allgemeinen ein ausgeprägtes Gefühl dafür, was diesem zustand;<br />

aber für <strong>Emma</strong>s Herzensgüte war es schon zu oft; noch<br />

schlimmer war es, wenn man etwas vorausahnte, die Beleidigung<br />

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