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Emma - Austen_ Jane.pdf - Darcymania

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Gegenteil eingebildet und danach gehandelt, sie ihr eigenes Herz<br />

nicht erkannt hatte – kurzum, daß sie in Mr. Frank Churchill nie<br />

wirklich verliebt gewesen war!<br />

Damit war sie zunächst mit ihren Überlegungen am Ende.<br />

Dies war die Selbsterkenntnis, zu der sie in der ersten Frage<br />

gelangte und es dauerte nicht lang, bis sie soweit kam. Sie war<br />

bekümmert, entrüstet und schämte sich jeden Gefühls, außer<br />

dem, das ihr erst jetzt klar geworden war – ihrer Zuneigung zu<br />

Mr. Knightley. Alles andere in ihrem Geist war ihr widerwärtig.<br />

Sie hatte in ihrer unerträglichen Eitelkeit geglaubt, jedermanns<br />

geheimste Gefühle zu kennen, mit unverzeihlichem Hochmut<br />

versucht, die Geschicke der anderen zu lenken. Es war klar<br />

geworden, daß sie sich rundum getäuscht, und nicht etwa nichts<br />

getan, sondern auch noch Schaden angerichtet hatte. Nicht nur<br />

Harriet und sich selbst, sondern wahrscheinlich auch Mr.<br />

Knightley hatte sie Schaden zugefügt. Wenn diese ungleiche<br />

Verbindung zustandekäme, würde man ihr den Vorwurf<br />

machen, ihr zum Anfang verholfen zu haben, denn sie glaubte,<br />

seine Zuneigung sei nur dadurch entstanden, daß er sich der von<br />

Harriet bewußt war; – aber auch, wenn es nicht zuträfe, hätte er<br />

ohne ihre Torheit Harriet nie kennengelernt.<br />

Mr. Knightley und Harriet Smith! – Es war eine Verbindung die<br />

alles Ungewöhnliche in den Schatten stellte. Damit verglichen<br />

wurde die Verbindung zwischen Frank Churchill und <strong>Jane</strong><br />

Fairfax zu etwas ganz Alltäglichem, Fadenscheinigem und<br />

Abgestandenem, das keinerlei Überraschung hervorrief, das<br />

keine Unvereinbarkeit darstellte, worüber es nichts zu sagen oder<br />

nachzudenken gab. Mr. Knightley und Harriet Smith! Was für ein<br />

Aufstieg auf ihrer und was für eine Erniedrigung auf seiner Seite!<br />

Der Gedanke, wie es ihn in der öffentlichen Meinung erniedrigen<br />

mußte, war <strong>Emma</strong> furchtbar. Das Lächeln, den Hohn und die<br />

Belustigung vorauszusehen, die es auf seine Kosten hervorrufen<br />

mußte; die Demütigung und Geringschätzung seines Bruders; die<br />

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