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Emma - Austen_ Jane.pdf - Darcymania

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Er war vorübergehend verzweifelt gewesen, man hatte ihn zum<br />

Schweigen gebracht und kurze Zeit jede Hoffnung zerstört; – als<br />

sie sich weigerte, ihn anzuhören. Der Wechsel war dann vielleicht<br />

etwas unerwartet eingetreten – ihr Vorschlag, noch einen<br />

Rundgang zu machen, das Wiederaufnehmen der vorher<br />

abgebrochenen Unterhaltung mochte etwas ungewöhnlich sein.<br />

Sie empfand den inneren Widerspruch; aber Mr. Knightley war<br />

so höflich, es hinzunehmen und keine weitere Erklärung zu<br />

fordern.<br />

Sehr selten enthalten menschliche Enthüllungen die volle<br />

Wahrheit, fast immer bleibt etwas verschleiert oder wird<br />

mißverstanden, aber wenn, wie in diesem Fall, zwar das<br />

Verhalten falsch, die Gefühle aber richtig sind, mag es unwichtig<br />

sein. Mr. Knightley konnte <strong>Emma</strong> kein weicheres Herz<br />

versprechen als ihr eigenes, oder er konnte kein geneigteres<br />

finden, das seine entgegenzunehmen.<br />

In Wirklichkeit war ihm sein eigener Einfluß gar nicht so richtig<br />

bewußt geworden. Er war ihr ohne besondere Absicht ins<br />

Wäldchen gefolgt. Er war nur aus der Sorge heraus gekommen,<br />

um zu sehen, wie sie Frank Churchills Verlobung aufnahm,<br />

lediglich mit der Absicht, sie zu beruhigen und zu beraten, falls<br />

sich die Möglichkeit dazu ergab. Alles übrige war gewissermaßen<br />

Improvisation gewesen, die direkte Reaktion auf das Gehörte.<br />

Das erfreuliche Eingeständnis, daß Frank Churchill ihr völlig<br />

gleichgültig sei und ihr Herz ihm keineswegs gehörte, hatte in<br />

ihm die Hoffnung erweckt, selbst ihre Zuneigung gewinnen zu<br />

können; – aber es war keine Hoffnung gewesen, die sich auf die<br />

Gegenwart bezog – er hatte nur in einem momentanen Sieg des<br />

Verlangens über die Vernunft gewünscht, sie werde sich seinen<br />

Versuchen, sie zu gewinnen, nicht widersetzen. Die großen<br />

Hoffnungen, die sich ihm jetzt eröffneten, waren viel<br />

anziehender. Die Zuneigung, um die er hatte bitten wollen,<br />

gehörte ihm bereits. Innerhalb einer halben Stunde war aus einer<br />

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