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Emma - Austen_ Jane.pdf - Darcymania

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ich, ein Wort – Nein, ich habe keinen Wunsch. Halt, ja, warum<br />

soll ich noch zögern. Ich bin schon zu weit gegangen, um es für<br />

mich behalten zu können. Ich gehe auf ihr Angebot ein, auch<br />

wenn es Ihnen ungewöhnlich erscheinen mag, und wende mich<br />

als Freund an Sie. Sagen Sie mir deshalb, ob für mich gar keine<br />

Chance besteht, je bei Ihnen Erfolg zu haben?«<br />

Um den Ernst seiner Aussage zu unterstreichen, blieb er stehen<br />

und sah sie fragend an; der Ausdruck seiner Augen war<br />

bezwingend.<br />

»Meine liebste <strong>Emma</strong>«, sagte er, »denn Liebste werden Sie<br />

immer sein, wie das Gespräch dieser Stunde auch ausgehen mag,<br />

meine liebste, meine heißgeliebte <strong>Emma</strong> – sagen Sie es mir<br />

augenblicklich, meinetwegen ›Nein‹, wenn es sein muß.«<br />

Sie konnte zunächst überhaupt nichts sagen. »Sie schweigen«,<br />

rief er in großer Gemütsbewegung, »schweigen völlig! ich<br />

verlange gegenwärtig nicht mehr.«<br />

<strong>Emma</strong> war nahe daran, unter der Erregung des Augenblicks in<br />

den Boden zu versinken. Wahrscheinlich herrschte in ihr ein<br />

Gefühl der Angst vor, plötzlich aus einem glücklichen Traum zu<br />

erwachen.<br />

»Ich kann keine Reden halten, <strong>Emma</strong>«, fing er bald in einem<br />

Ton ernster, entschlossener, spürbarer Zärtlichkeit wieder an, der<br />

einigermaßen überzeugend war. »Liebte ich Sie weniger, würde<br />

es mir wahrscheinlich leichter fallen, mehr darüber zu sagen.<br />

Aber Sie wissen doch, wie ich bin. Sie hören von mir stets nur die<br />

Wahrheit. Ich habe Sie getadelt und geschulmeistert und Sie<br />

haben es ertragen, wie keine andere Frau in England es gekonnt<br />

hätte. Ertragen Sie deshalb die Wahrheiten, die ich Ihnen jetzt<br />

mitteile, liebste <strong>Emma</strong>, genauso, wie Sie es immer getan haben.<br />

Vielleicht ist meine ganze Art für sie wenig einnehmend. Ich war,<br />

weiß Gott, ein sehr mittelmäßiger Liebhaber. Aber Sie verstehen<br />

mich. Ja, Sie nehmen meine Gefühle wahr und verstehen sie –<br />

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