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Emma - Austen_ Jane.pdf - Darcymania

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mich, Mrs. Elton, ob nicht gerade die Ungewißheit unserer<br />

Zusammentreffen, diese ständige Erwartung, wann er kommen<br />

könnte, für das Glücklichsein nicht noch wichtiger ist als ihn<br />

tatsächlich hier zu haben. Ich glaube, eine derartige<br />

Gemütsverfassung verleiht einem den meisten Auftrieb. Ich hoffe<br />

zwar, daß Ihnen mein Sohn gefallen wird, Sie dürfen aber kein<br />

Wunderkind erwarten. Man hält ihn allgemein für einen netten<br />

jungen Mann, aber, wie gesagt, ein Wunderkind ist er<br />

keineswegs. Mrs. Weston ist ihm sehr zugetan, was für mich, wie<br />

Sie sich denken können, sehr befriedigend ist. Sie glaubt, daß<br />

niemand ihm gleicht.«<br />

»Ich kann Sie versichern, Mr. Weston, daß meine Meinung<br />

zweifellos zu seinen Gunsten ausfallen wird. Ich habe von Mr.<br />

Frank Churchill schon viel Lobendes gehört. Aber gleichzeitig<br />

muß ich ehrlicherweise feststellen, daß ich mir stets gern mein<br />

eigenes Urteil bilde und mich nicht uneingeschränkt von dem<br />

anderer Menschen leiten lasse. Ich sage es Ihnen gleich im<br />

voraus, so wie ich Ihren Sohn finde, werde ich ihn beurteilen. Ich<br />

bin keine Schmeichlerin.«<br />

Mr. Weston wurde nachdenklich.<br />

»Ich hoffe«, sagte er gleich darauf, »daß ich mit der armen Mrs.<br />

Churchill nicht zu streng ins Gericht gegangen bin, es würde mir<br />

leid tun, wenn sie wirklich krank sein sollte und ich dann<br />

ungerecht gegen sie wäre, aber sie hat einige Charakterzüge, die<br />

es mir schwer machen, von ihr mit der nötigen Nachsicht zu<br />

sprechen. Sie wissen wahrscheinlich, Mrs. Elton, wie ich mit der<br />

Familie verwandt bin und welche Behandlung mir von ihr zuteil<br />

geworden ist. Sie war die Anstifterin, ohne sie wäre Franks<br />

Mutter nie derart geschnitten worden. Mr. Churchill hat auch<br />

seinen Stolz, aber er ist mit dem seiner Frau gar nicht zu<br />

vergleichen, sein Stolz ist der eines Gentleman, ruhig und lässig,<br />

er tut niemanden weh und macht ihn lediglich etwas hilflos und<br />

langweilig, aber ihr Stolz ist kein Stolz, sondern Arroganz und<br />

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