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Emma - Austen_ Jane.pdf - Darcymania

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tausend Unannehmlichkeiten für ihn selbst. War es möglich?<br />

Nein, es war unmöglich. Dennoch war es weit davon entfernt,<br />

unmöglich zu sein. – Vielleicht war es eine neue Erfahrung für<br />

einen Mann mit seinen überragenden Fähigkeiten, von weit<br />

unterlegenen Kräften gefesselt zu sein? War es vielleicht für einen<br />

Menschen, der zu beschäftigt war, um auf Brautschau zu gehen,<br />

mal etwas Neues, zur Beute eines Mädchens zu werden, das ihn<br />

suchte? War es womöglich Mode geworden, standesungleich,<br />

schlecht zusammenpassend und unvereinbar zu sein – oder<br />

lenkten Zufall und besondere Umstände (als zweite Ursache) das<br />

menschliche Schicksal?<br />

Oh, hätte sie doch Harriet nie gefördert! Sie dort gelassen, wo<br />

sie hingehörte und wo nach seiner Meinung ihr Platz im Leben<br />

war. Da hatte sie in ihrer unfaßbaren Torheit sie daran gehindert,<br />

den vortrefflichen jungen Mann zu heiraten, der sie auf ihrem<br />

Lebensniveau respektabel und glücklich gemacht hätte, und alles<br />

wäre gut geworden! Keine der schrecklichen Folgen hätte sich<br />

ergeben.<br />

Wie konnte Harriet überhaupt so eingebildet sein, ihre<br />

Gedanken zu Mr. Knightley zu erheben! – Wie sich einbilden,<br />

von solch einem Mann erwählt worden zu sein, ehe sie dessen<br />

wirklich sicher war! Aber Harriet war nicht mehr so bescheiden<br />

und voller Skrupel wie früher. Sie schien sowohl ihre geistige<br />

Unterlegenheit wie die der Lebensstellung wenig zu empfinden.<br />

Bei Mr. Elton hatte sie es noch stärker gefühlt, daß er sich<br />

erniedrigen würde, wenn er sie heiratete, als sie es jetzt bei Mr.<br />

Knightley tat. Ach! war das nicht auch ihr Werk? Wer, wenn<br />

nicht sie, hatte sich soviel Mühe gegeben, Harriet ihr eigene<br />

Wichtigkeit klarzumachen? Wer, außer ihr, hatte sie gelehrt, sie<br />

solle sich höherentwickeln und sie habe Ansprüche auf eine hohe<br />

Stellung in der Gesellschaft? Wenn Harriet, die bescheiden<br />

gewesen, nun eitel geworden war, trug sie auch daran die Schuld.<br />

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