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Emma - Austen_ Jane.pdf - Darcymania

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darauffolgenden schlaflosen Nacht, die der Tribut für solch einen<br />

Abend war, fielen ihr noch einige wichtige Details ein, bei denen<br />

sie empfand, daß es eben kein reines Glück gibt. Ihr Vater – und<br />

Harriet. Immer, wenn sie allein war, spürte sie die volle Last der<br />

Verantwortung, welche die Ansprüche der beiden ihr<br />

auferlegten, und sie fragte sich, wie man ihren Seelenfrieden<br />

weitgehendst bewahren könnte. Soweit es ihren Vater betraf, war<br />

es leicht zu beantworten. Sie wußte zwar nicht, was Mr.<br />

Knightley erwartete; aber nachdem sie mit ihrem Herzen kurz<br />

Zwiesprache gehalten hatte, kam sie zu dem feierlichen<br />

Entschluß, ihren Vater nie zu verlassen. Sie weinte sogar bei der<br />

Vorstellung, es war eine Gedankensünde. Solange er lebte, mußte<br />

es eine Verlobung bleiben, aber wenn sie nach ihrer Heirat das<br />

Haus nicht verlassen würde, könnte es sogar zu seinem<br />

Wohlergehen beitragen. Es war viel schwieriger zu entscheiden,<br />

was sie für Harriet tun könnte, wie man ihr unnötigen Schmerz<br />

ersparen was man möglicherweise an ihr gutzumachen hatte,<br />

damit sie in ihr nicht eine Feindin sah. In dieser Hinsicht war ihre<br />

Verlegenheit und Sorge besonders groß – und sie überflog im<br />

Geist wiederum all die bitteren Selbstvorwürfe und das damit<br />

verbundene sorgenvolle Bedauern. Sie konnte sich zunächst nur<br />

dahin entscheiden, auch weiterhin ein Zusammentreffen mit ihr<br />

zu vermeiden und ihr brieflich mitzuteilen, was gesagt werden<br />

mußte. Es wäre äußerst wünschenswert, sie eine Zeitlang von<br />

Hartfield fernzuhalten und sie erwog den Plan und entschloß<br />

sich kurz darauf, für sie eine Einladung nach Brunswick Square<br />

zu erlangen. Isabella würde sich über Harriets Anwesenheit<br />

freuen; und einige in London verbrachte Wochen würden zu<br />

ihrer Zerstreuung beitragen. Sie glaubte nicht, daß Harriet sich<br />

diesen Vorteil von Neuigkeit und Abwechslung, den die Straßen,<br />

die Geschäfte und die Kinder ihr bieten würden, entgehen lassen<br />

würde. Auf alle Fälle wäre es von ihrer Seite ein Beweis von<br />

Aufmerksamkeit und Freundlichkeit. Sie hatte ja schließlich alles<br />

verschuldet und das günstigste wäre eine zeitweilige Trennung,<br />

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