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Emma - Austen_ Jane.pdf - Darcymania

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»Ich habe den Verdacht, daß Mrs. Weston mit diesen Briefen<br />

nicht einverstanden ist. Sie können eine Frau mit soviel<br />

gesundem Menschenverstand und rascher Auffassungsgabe<br />

kaum zufriedenstellen, die zwar Mutterstelle an ihm vertritt, aber<br />

keine blinde mütterliche Zuneigung besitzt. Schon ihretwegen ist<br />

es überfällig, Randalls Aufmerksamkeit zu schenken, und sie<br />

muß die Unterlassung doppelt fühlen. Wäre sie selbst eine<br />

bedeutende Persönlichkeit gewesen, dann hätte er es nicht<br />

versäumt, ihr möglichst bald seine Aufwartung zu machen, und<br />

nichts hätte darauf hingewiesen, daß ihm diese Tatsache bekannt<br />

war. Halten Sie Ihre Freundin in solchen Dingen für derart<br />

rückständig? Vermuten Sie etwa nicht, daß sie sich all dies selbst<br />

oft sagt? Nein, <strong>Emma</strong>, Ihr liebenswürdiger junger Mann würde<br />

zwar einem Franzosen, aber nicht einem Engländer<br />

liebenswürdig erscheinen. Er mag insofern ›liebenswürdig‹ sein,<br />

als er sehr gute Manieren hat und sich angenehm machen kann;<br />

aber es ist nicht das englische Zartgefühl gegen andere Menschen<br />

– er hat nichts wirklich Liebenswertes.«<br />

»Sie scheinen entschlossen, nur schlecht von ihm zu denken.«<br />

»Ich! Keineswegs«, erwiderte Mr. Knightley ziemlich<br />

mißvergnügt, »ich habe nicht die Absicht, schlecht von ihm zu<br />

denken. Ich wäre genauso gern bereit, wie jeder andere Mensch,<br />

seine Vorzüge anzuerkennen; ich wüßte nur nicht, welche, außer<br />

denen, die sein Äußeres betreffen – daß er gut gewachsen ist, gut<br />

aussieht und glatte, gefällige Manieren hat.«<br />

»Nun, auch wenn es sonst nichts gäbe, was für ihn spricht, wird<br />

er für Highbury eine Bereicherung sein. Es gibt hier nicht allzu<br />

viele junge Männer, die wohlerzogen und angenehm sind, wir<br />

dürfen infolgedessen nicht wählerisch sein und alle anderen<br />

Tugenden noch obendrein erwarten. Können Sie sich denn gar<br />

nicht vorstellen, Mr. Knightley, was für eine Sensation seine<br />

Ankunft hervorrufen wird? Mr. Frank Churchill wird in den<br />

Kirchengemeinden von Donwell und Highbury das<br />

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