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Emma - Austen_ Jane.pdf - Darcymania

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in ihrem Geist solange aufgestaut hatte, und sie war über alles,<br />

was sie über das Thema zu sagen hatte, sehr erfreut.<br />

»Über das Schwere, das sie während der Monate der<br />

Geheimhaltung erlitten hatte«, fuhr Mrs. Weston fort, »äußerte<br />

sie sich sehr nachdrücklich. Eine ihrer Äußerungen war, ›ich<br />

möchte nicht behaupten, daß ich seit unserer Verlobung nicht<br />

auch einige glückliche Augenblicke erlebte; aber ich kann sagen,<br />

die Wohltat einer ruhigen Stunde wurde mir nie zuteil‹, und die<br />

zitternden Lippen, die diese Worte sprachen, <strong>Emma</strong>, waren eine<br />

Bestätigung, die mir ans Herz griff.«<br />

»Armes Mädchen!« sagte <strong>Emma</strong>. »Sie fühlt sich also im<br />

Unrecht, weil sie einer heimlichen Verlobung zugestimmt hat?«<br />

»Nein! Ich glaube, niemand kann sie mehr tadeln, als sie sich<br />

selbst. ›Die Folge‹, sagte sie, ›war für mich ein dauernder<br />

Leidenszustand, und das war ganz in Ordnung. Aber auch nach<br />

all den Strafen, die falsches Verhalten mit sich bringt, bleibt es<br />

trotzdem falsches Verhalten. Schmerz ist keine Sühne. Ich werde<br />

nie ohne Schuld sein. Ich habe gegen meinen Gerechtigkeitssinn<br />

gehandelt, die glückliche Wendung, die alles jetzt genommen hat,<br />

sowie die Freundlichkeit, die mir nun zuteil wird, ist, wie mir<br />

mein Gewissen sagt, etwas, das ich eigentlich nicht verdiene.<br />

Bilden Sie sich nicht ein, Madam‹, fuhr sie fort, ›daß man mich<br />

Unrecht gelehrt hat. Auf die Grundsätze und Fürsorge der<br />

Freunde, die mich großzogen, darf kein Schatten fallen. Der<br />

Irrtum liegt ausschließlich bei mir, und trotz aller<br />

Milderungsgründe, die die gegenwärtigen Umstände mir<br />

scheinbar zubilligen, habe ich Angst davor, Colonel Campbell mit<br />

der Geschichte vertraut zu machen.‹«<br />

»Armes Mädchen!« sagte <strong>Emma</strong> wiederum. »Man kann<br />

darnach annehmen, daß sie ihn außerordentlich liebt. Nur die<br />

Zuneigung konnte sie dazu veranlassen, die Verlobung zu<br />

schließen. Ihre Liebe muß ihr Urteilsvermögen überwältigt<br />

haben.«<br />

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