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Emma - Austen_ Jane.pdf - Darcymania

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Eine junge Frau, die in die falschen Hände gelangt, könnte man<br />

drangsalieren und von den Menschen fernhalten, bei denen sie<br />

sein möchte, aber man kann sich einen jungen Mann nicht<br />

vorstellen, der dermaßen unter Zwang steht, daß er es nicht<br />

fertigbringt, eine Woche bei seinem Vater zu verleben, wenn er<br />

Lust dazu hat.«<br />

»Man sollte sich in Enscombe befinden und die Gewohnheiten<br />

der Familie kennen, bevor man ein Urteil darüber abgeben kann,<br />

was er tun darf und was nicht«, entgegnete Mrs. Weston. »Man<br />

sollte vielleicht auch die gleiche Vorsicht walten lassen, wenn<br />

man das Verhalten eines beliebigen Mitglieds einer beliebigen<br />

Familie beurteilt, aber Enscombe kann man meiner Ansicht nach<br />

überhaupt nicht mit den üblichen Maßstäben messen; obwohl sie<br />

so außerordentlich unvernünftig ist, richtet sich alles nach ihr.«<br />

»Aber sie hat den Neffen doch gern, er ist ihr ausgesprochener<br />

Liebling. Nun wäre es doch, nach meiner Vorstellung von Mrs.<br />

Churchill das Natürlichste, daß, während sie für das<br />

Wohlergehen ihres Mannes, dem sie alles verdankt, keine Opfer<br />

zu bringen bereit ist und dauernd ihre Launen an ihm ausläßt, sie<br />

sich von ihrem Neffen beherrschen lassen sollte, dem sie gar<br />

nichts verdankt.«<br />

»Meine geliebte <strong>Emma</strong>, versuchen Sie mit Ihrem guten<br />

Charakter nicht, einen schlechten zu verstehen oder Regeln für<br />

ihn aufzustellen; man muß alles seinen Lauf nehmen lassen.<br />

Ohne Zweifel hat er zeitweise beachtlichen Einfluß; aber<br />

wahrscheinlich weiß er vorher nie, wann das sein wird.«<br />

<strong>Emma</strong> hörte sie an und sagte dann kühl: »Ich werde nicht<br />

zufrieden sein, ehe er nicht wirklich da ist.«<br />

»Er mag in manchen Dingen großen Einfluß haben«, fuhr Mrs.<br />

Weston fort, »und in anderen sehr wenig und unter diesen, bei<br />

denen er nicht an sie herankommt, ist sehr wahrscheinlich gerade<br />

der Umstand, daß er sich von ihnen loseist, um uns zu<br />

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