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Emma - Austen_ Jane.pdf - Darcymania

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Neuntes Kapitel<br />

Mochte Mr. Knightley auch mit ihr streiten, <strong>Emma</strong> konnte dies<br />

indessen nicht gut mit sich selber tun. Er war so sehr verstimmt,<br />

daß es viel länger als gewöhnlich dauerte, ehe er wieder in<br />

Hartfield erschien; und als sie sich schließlich wieder begegneten,<br />

bewies seine ernste Miene, daß er ihr noch immer nicht verziehen<br />

hatte. Es tat ihr zwar leid, aber sie hatte nichts zu bereuen. Im<br />

Gegenteil, durch den Gesamteindruck der nächsten Tage wurden<br />

ihre Pläne und Maßnahmen immer mehr gerechtfertigt und ihr<br />

immer teurer.<br />

Das elegant gerahmte Bild gelangte bald nach Mr. Eltons<br />

Rückkehr sicher in ihre Hände, und nachdem es über dem<br />

Kaminsims des Wohnzimmers aufgehängt worden war, erhob er<br />

sich, um es zu betrachten. Er brachte seine unvollendeten Sätze<br />

der Bewunderung ganz so seufzend hervor, wie es dem Zweck<br />

entsprach; und Harriets Gefühle entwickelten sich sichtlich zu<br />

einer so starken und beständigen Zuneigung, wie ihre Jugend<br />

und ihre Gemütsverfassung es zuließen. <strong>Emma</strong> war bald völlig<br />

davon überzeugt, daß sie sich Mr. Martins nur soweit erinnerte,<br />

als er einen Gegensatz zu Mr. Elton darstellte, was für letzteren<br />

nur von Vorteil sein konnte.<br />

Ihre Absichten, den Geist ihrer kleinen Freundin durch häufige<br />

gute Lektüre und Unterhaltung zu bilden, waren bis jetzt noch<br />

nicht über das Lesen einiger erster Kapitel und den Vorsatz<br />

hinausgediehen, am nächsten Tage fortzufahren. Es war soviel<br />

bequemer, zu plaudern, als zu studieren; viel angenehmer, die<br />

Phantasie schweifen zu lassen und an Harriets Glück zu arbeiten,<br />

als sich abzumühen, deren Begriffsvermögen zu erweitern oder<br />

es an nüchternen Tatsachen zu erproben; und das einzige<br />

literarische Streben, dem Harriet im Moment oblag, die einzige<br />

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