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Emma - Austen_ Jane.pdf - Darcymania

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»Dreiundzwanzig! Ist er das wirklich schon? Nun, darauf wäre<br />

ich nicht gekommen, da er doch erst zwei Jahre alt war, als er<br />

seine arme Mutter verlor. Nun, die Zeit vergeht tatsächlich wie<br />

im Fluge! Und mein Gedächtnis ist so schlecht. Es war indessen<br />

ein äußerst anständiger, netter Brief, der Mr. und Mrs. Weston<br />

viel Freude machte. Ich erinnere mich noch, er war in Weymouth<br />

geschrieben und vom 28. September datiert. Er fing an: ›Meine<br />

liebe gnädige Frau‹, aber wie er weiterging, ist mir entfallen;<br />

unterzeichnet war er ›F C. Weston Churchill‹, das weiß ich noch<br />

ganz genau.«<br />

»Wie außerordentlich anständig und freundlich von ihm«, rief<br />

die gutherzige Mrs. John Knightley. »Er ist zweifellos ein sehr<br />

liebenswürdiger junger Mann. Aber es ist doch betrüblich, daß er<br />

nicht bei seinem Vater wohnt! Ich habe nie verstanden, wie Mr.<br />

Weston sich von ihm trennen konnte. Auf sein Kind zu<br />

verzichten! Ich habe nie viel von jemandem gehalten, der einem<br />

anderen Menschen derartiges vorschlägt.«<br />

»So viel ich weiß, hat niemand von den Churchills je viel<br />

gehalten«, bemerkte Mr. John Knightley kühl. »Aber du darfst dir<br />

nicht vorstellen, daß er wie du empfinden würde, müßtest du auf<br />

Henry oder John verzichten. Mr. Weston ist eher ein<br />

unbeschwerter Mann von heiterem Temperament, als ein Mann<br />

von starken Gefühlen; er nimmt die Dinge, wie sie kommen, und<br />

erfreut sich ihrer, wobei er, wie ich vermute, für sein<br />

Wohlbefinden viel mehr von dem abhängig ist, was man<br />

Geselligkeit nennt, das heißt, zu essen und zu trinken und fünfmal<br />

in der Woche mit seinen Nachbarn Whist zu spielen, als von<br />

Liebe zur Familie und allem, was das Heim bietet.«<br />

<strong>Emma</strong> gefiel das, was schon einer Anschuldigung Mr. Westons<br />

gleichkam, gar nicht und sie war beinah entschlossen, das Thema<br />

aufzugreifen, aber sie kämpfte mit sich und ließ es durchgehen.<br />

Sie wollte wenn möglich Frieden halten; und es lag etwas<br />

Ehrenhaftes und Schätzenswertes in den ausgeprägt häuslichen<br />

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