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Emma - Austen_ Jane.pdf - Darcymania

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dazu, Ihr Urteil anzuerkennen. Als ich zunächst noch annahm,<br />

Sie seien davon überzeugt, Colonel Campbell sei der Spender,<br />

sah ich darin nichts als väterliche Güte und hielt es für völlig<br />

selbstverständlich. Als Sie dann Mrs. Dixon erwähnten, sah ich<br />

darin die Gabe einer innigen Frauenfreundschaft. Jetzt sehe ich es<br />

nur noch als das Geschenk eines Verliebten.«<br />

Es bot sich keine Gelegenheit mehr, die Sache noch weiter zu<br />

verfolgen. Man konnte ihm ansehen, daß er wirklich überzeugt<br />

war. Sie sagte nichts weiter darüber, andere Gesprächsthemen<br />

kamen an die Reihe, der letzte Teil des Dinners ging vorüber; das<br />

Dessert folgte; die Kinder kamen herein, man sprach inmitten der<br />

allgemeinen Unterhaltung mit ihnen und bewunderte sie, es<br />

wurde wenig Gescheites und viel Dummes gesagt, größtenteils<br />

aber weder das eine noch das andere, lediglich alltägliche<br />

Bemerkungen, langweilige Wiederholungen und deftige Witze.<br />

Die Damen hatten sich noch nicht lang ins Empfangszimmer<br />

zurückgezogen, als die anderen Eingeladenen in verschiedenen<br />

Gruppen eintrafen. <strong>Emma</strong> beobachtete das entrée ihrer kleinen<br />

Freundin, diese konnte sich nicht nur ihrer Würde und Grazie<br />

erfreuen, die blühende Lieblichkeit und Natürlichkeit gefielen ihr<br />

außerordentlich, aber am meisten erfreute sie die leichte, heitere<br />

Stimmung, die ihr durch dieses Vergnügen Linderung von den<br />

Schmerzen enttäuschter Zuneigung versprach. Hier saß sie nun –<br />

und wer hätte geahnt, wieviele Tränen sie in letzter Zeit<br />

vergossen hatte? Selbst hübsch angezogen in Gesellschaft zu sein<br />

und andere, ebenso hübsch angezogene Menschen zu sehen,<br />

dazusitzen und zu lächeln, reizend auszusehen und nichts sagen<br />

zu müssen, genügte für sie, um glücklich zu sein. <strong>Jane</strong> Fairfax sah<br />

überlegen aus und bewegte sich auch so; aber <strong>Emma</strong> vermutete,<br />

sie hätte ihre Gefühle gern gegen die von Harriet ausgetauscht –<br />

glücklich für die Gefühle der Demütigung, unerwidert geliebt zu<br />

haben, und wenn es auch nur Mr. Elton war, dem ihre Zuneigung<br />

gegolten hatte – um dafür auf das zweifelhafte Vergnügen<br />

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