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Emma - Austen_ Jane.pdf - Darcymania

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die Campbells, ob sie nun aus einem oder mehreren Gründen so<br />

handelten, gaben bereitwillig ihre Zustimmung, da sie sich<br />

darauf verließen, daß ein paar zusätzliche, in Heimatluft<br />

verbrachte Monate ihre Gesundheit wiederherstellen würden. Sie<br />

würde also bestimmt kommen und Highbury müßte sich, anstatt<br />

des vollkommenen Neulings, auf den sie nun schon so lange<br />

warteten – Mr. Frank Churchill – zunächst mit <strong>Jane</strong> Fairfax<br />

begnügen, die nur deswegen Interesse erweckte, weil sie zwei<br />

Jahre abwesend gewesen war.<br />

<strong>Emma</strong> fand es sehr bedauerlich, zu einem Menschen, den sie<br />

nicht leiden konnte, drei lange Monate hindurch höflich sein zu<br />

müssen! Gezwungen zu sein, immer mehr tun zu müssen, als sie<br />

eigentlich wollte, aber weniger, als sie im Grunde tun sollte! Sie<br />

wußte selbst nicht so recht, warum sie <strong>Jane</strong> Fairfax nicht mochte;<br />

Mr. Knightley hatte einmal zu ihr gesagt, es sei wahrscheinlich<br />

deswegen, weil sie in ihr die wirklich vollkommene junge Frau<br />

sah, die sie selbst gern gewesen wäre, und obwohl sie den<br />

Vorwurf damals eifrig zurückgewiesen hatte, gab es Augenblicke<br />

der Selbsterkenntnis, in denen ihr Gewissen sie nicht<br />

freizusprechen vermochte. Aber sie konnte mit ihr nicht warm<br />

werden, sie wußte nicht, woran es lag, da war solch eine Kühle<br />

und Reserviertheit – völlige Gleichgültigkeit, ob sie anderen<br />

gefiele oder nicht –, außerdem war ihre Tante eine solche<br />

Dauerschwätzerin! Und alle machten so viel Aufhebens um sie!<br />

Dann hatte man sich immer eingebildet, sie müßten unbedingt<br />

auf vertrautem Fuß stehen, da sie im gleichen Alter waren,<br />

jedermann hatte angenommen, sie müßten einander einfach gern<br />

haben.<br />

Das waren ihre Gründe, sie hatte keine besseren.<br />

Es war eine völlig ungerechtfertigte Abneigung, jede ihr zur<br />

Last gelegte Untugend wurde durch die Einbildung derart<br />

vergrößert, daß sie <strong>Jane</strong> Fairfax, wenn sie sie das erste Mal nach<br />

langer Abwesenheit traf, nie sehen konnte, ohne das Gefühl zu<br />

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