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Clancy, Tom - Jack Ryan 12 - Red Rabbit.pdf

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5. Kapitel<br />

NAHE DRAN<br />

Frühaufsteher Juri Wladimirowitsch duschte und rasierte sich, zog<br />

sich an und saß schon vor sieben am Frühstückstisch. Für ihn gab es<br />

Speck und drei Rühreier, dazu eine dünn geschnittene Scheibe russisches<br />

Brot mit dänischer Butter. Der Kaffee war aus Deutschland<br />

importiert, wie übrigens die gesamte Kücheneinrichtung auch. Wie<br />

an jedem Morgen lag für ihn eine Ausgabe der Prawda parat, des<br />

Weiteren: ein kleiner Überblick über die Auslandspresse, eigens für<br />

ihn zusammengestellt und von KGB-Übersetzern übersetzt, sowie<br />

diverses Instruktionsmaterial, das in den frühen Morgenstunden in<br />

der Zentrale zusammengestellt und durch einen Boten um sechs in<br />

seiner Wohnung abgeliefert worden war. Für heute lag nichts Wichtiges<br />

an. Juri zündete sich seine dritte Zigarette an und trank seine<br />

zweite Tasse Kaffee. Alles Routine. Der amerikanische Präsident<br />

hatte ausnahmsweise einmal nicht mit dem Säbel gerasselt, was einigermaßen<br />

überraschend war. Vielleicht war er vor seinem Fernseher<br />

eingenickt, wie es auch Breschnew so häufig passierte.<br />

Wie lange noch würde Leonid dem Politbüro vorstehen? fragte<br />

sich Andropow. Dass er von sich aus zurückträte, war auszuschließen.<br />

Das würden allein schon seine Kinder zu verhindern versuchen,<br />

die es sich als Mitglieder der sowjetischen Königsfamilie<br />

überaus gut gehen ließen und somit ein Interesse daran hatten, dass<br />

alles beim Alten blieb. Korruption war zwar nicht besonders<br />

schicklich, aber es kam wohl letztlich darauf an, dass man dadurch<br />

nicht selbst ins Hintertreffen geriet. Dies war eines von Andropows<br />

Leitmotiven. Und deshalb ärgerte ihn die gegenwärtige Situation so<br />

sehr. Schließlich wollte – musste – er doch sein Land davor bewah­<br />

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